Heizungsarten im Vergleich
Die wichtigsten Heiztechniken auf einen Blick
Bei aller Vielfalt der Heizungsarten: Im Grunde geht es um die Frage, welche Heizung am besten zu Ihrem Objekt passt. Dabei wird unterschieden, ob die Heizung Wärme aus Brennstoffen gewinnt oder Hitze durch elektrischen Strom oder erneuerbare Energien erzeugt wird. Hier finden Sie einen Überblick über die unterschiedlichen Heiztechniken und ihre Vor- und Nachteile.
01. Welche Heizungsarten gibt es?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie Ihr Zuhause effizient heizen können. Davon entsprechen jedoch nicht alle Heizungsarten dem Puls der Zeit. Nachfolgend erfahren Sie mehr über Wärmepumpe, Solarthermie und Co.
Wärmepumpe
Von allen heute verfügbaren Heizungsarten bietet die Wärmepumpe das größte Potenzial für die Zukunft. Denn die Wärmepumpe nutzt kostenlose Umweltwärme aus der Luft, aus dem Erdreich oder dem Grundwasser, um damit das Haus zu heizen. Dafür braucht sie nur erneuerbare Energie und keinerlei Brennstoffe wie Öl, Gas oder Holz. Stattdessen sammelt der Kältemittelkreislauf in der Wärmepumpe die kühle Umweltwärme ein. Er steigert die Temperatur so weit, dass sie zum Heizen und für die Trinkwassererwärmung ausreicht. Damit der Kältemittelkreislauf diese Funktion erfüllen kann, braucht er lediglich elektrischen Strom.
Für die Wärmepumpe spricht, dass sie CO2-frei Wärme erzeugt und dabei äußert effizient vorgeht. Denn sie macht aus einer Kilowattstunde Strom 3- bis 6-mal so viel Wärme.
Solarthermie
Solarthermie nutzt die Kraft der Sonne, um das Haus zu erwärmen und warmes Wasser für Dusche und Bad bereitzustellen. Solarkollektoren auf dem Dach wandeln das Sonnenlicht in Wärme um. Daher benötigt auch die Solarthermie keine Brennstoffe und kommt mit einer minimalen Menge Strom aus. Die Solarthermie ist darum die umweltfreundlichste unter den Heizungsarten. Doch im Winter, wenn der Heizbedarf am größten ist, bringt sie nur wenig Wärme und ist als alleinige Heizquelle oftmals nicht ausreichend. Solarthermie braucht fast immer eine weitere Heizungsart als Partner und harmoniert dabei sehr gut mit der Wärmepumpe.
Biomasseheizung
Die Biomasseheizung setzt auf den traditionellen Brennstoff Holz in Form von Pellets, Hackschnitzeln oder auch Scheitholz. Holz verbrennt im Kessel und setzt dabei Energie in Form von Wärme für die Heizung frei. Als Nebenprodukte gelangen aber auch immer kleine Mengen an schädlichen Stoffen wie Schwefeldioxid, Stickoxide und Feinstaub in die Umwelt. Auch der Platzbedarf für ein Pelletlager ist nicht zu unterschätzen. Hinzu kommt, dass der Rohstoff Holz nicht unbegrenzt zur Verfügung steht. Mangellagen könnten in Zukunft zu hohen Preisen führen und Biomasseheizungen wie die Holzheizung oder Pelletheizung unattraktiv machen.
Gasheizung
Auch die Gasheizung basiert auf Feuer. Bei diesem Heizsystem verbrennt Erdgas zu CO2 sowie Wasser und erzeugt dadurch die Wärme. Moderne Gas-Brennwerttechnik entzieht auch dem Wasserdampf noch Wärme und nutzt daher den Brennstoff sehr effizient. Die Gasheizungen von WOLF sind H2-ready und können darüber hinaus schon heute 100% Biomethan verarbeiten. Die Nachteile bei der Gasheizung liegen auf der Hand: Sie trägt durch den CO2-Ausstoß zum Klimawandel bei und zudem weiß niemand, wie lange ausreichend Gas zu bezahlbaren Preisen zur Verfügung steht. Denn zum einen sind die fossilen Reserven endlich und zum anderen können politische Entwicklungen jederzeit dazu führen, dass der Gashahn zugedreht wird.
Ölheizung
Im Ölkessel entsteht die Wärme durch die Verbrennung von Heizöl zu CO2 und Wasser. Wie die Gasheizung ist die Ölheizung daher auch eine der Heizungsarten, die durch den CO2-Ausstoß den Klimawandel befeuert. Im Vergleich zur Gasheizung setzt die Ölverbrennung aber deutlich mehr Schadstoffe wie Schwefeldioxid oder Stickoxide frei. Auch die Vorräte an Heizöl stehen nicht unbegrenzt zur Verfügung. Wie beim Gas kann die Importabhängigkeit Deutschlands jederzeit dazu führen, dass Mangellagen entstehen und die Heizölpreise explodieren.
Fernwärme
Bei der Fernwärme verlagern die Hausbesitzer ihre Heizung nach außen. Statt selbst Wärme zu produzieren, liefert der Fernwärmebetreiber ihnen die Wärme über große Rohrleitungen ins Haus. Die Wärmeproduktion erfolgt dabei über Brennstoffe wie Kohle, Erdgas, Biogas, Öl oder Holz. Auch Großwärmepumpen oder eine direkte Elektroheizung können zum Einsatz kommen. Ein Nachteil: Wie die Wärme entsteht, können die Kunden nicht beeinflussen. Bei der Fernwärme sind sie von dem Monopolisten abhängig. Ein Wechsel zu preisgünstigeren Energieversorgen ist anders als bei Strom oder Gas nicht möglich.
Brennstoffzellenheizung
Die Brennstoffzellenheizung nutzt die Energie, die in Wasserstoff steckt und die bei der Umsetzung von Wasserstoff mit Sauerstoff zu Wasser frei wird. Dabei steht nicht die Wärmeerzeugung im Vordergrund, sondern die Produktion von Strom. In der Brennstoffzelle findet keine Verbrennung statt, sondern ein elektrochemischer Prozess, ähnlich wie in Akkus oder Batterien. Dieser Prozess produziert sehr effizient Strom und dabei fällt Wärme als Nebenprodukt ab, die zum Heizen des Hauses dienen kann.
Da es heute keine Wasserstoffinfrastruktur gibt, beruht auch die Brennstoffzellenheizung auf Erdgas. Dabei wandelt das Brennstoffzellengerät zunächst Erdgas in Wasserstoff um. Dabei entsteht wie bei der Gasheizung CO2. Der Anteil der Wärme, den ein Brennstoffzellengerät erzeugt, fällt recht bescheiden aus. Er reicht nicht aus, um das Haus zu heizen. Daher trägt bei der Brennstoffzellenheizung ein integrierter Gaskessel die Hauptlast der Heizung. Ein weiterer Nachteil: Die Langzeitstabilität der Brennstoffzellen muss sich in der Praxis erst erweisen.
Unter Abwägung aller Kriterien fällt die Entscheidung für die beste Heizungsart im Neubau eindeutig zugunsten der Wärmepumpe aus. In einem gut gedämmten Haus sind die Betriebskosten in Form von Strom sehr gering. Auch für die Wartung einer Wärmepumpe können Sie mit niedrigen Kosten rechnen. Zudem sparen Sie sich den Gasanschluss. All das macht die höheren Aufwendungen bei der Investition mehr als wett. Insbesondere die Luft-Wärmepumpe hat den Vorteil, dass man sie überall installieren kann und keine behördlichen Genehmigungen notwendig sind.
Außerdem können Sie mit einer Wärmepumpe nachhaltig heizen. So tun Sie etwas für die Umwelt und verringern Ihren biologischen Fußabdruck. Wärmepumpen sind eine lang erprobte und robuste Heiztechnik. Diese Heizungsart stellt zuverlässig und langlebig Wärme für Ihre Heizung und Ihre Warmwasserbereitung bereit.
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Im Gebäudebestand sind die Vorteile der Wärmepumpe ebenfalls stichhaltig. Denn auch im Bestand sparen Sie in aller Regel Betriebskosten durch die Wärmepumpe im Vergleich zu fossilen Brennstoffen ein. In Häusern, die nach 1995 entstanden sind, können Sie die Wärmepumpe meist ohne bauliche Veränderungen direkt einbauen lassen. Der Heizungsinstallateur sollte dabei aber prüfen, ob alle Heizkörper ausreichend groß für eine Vorlauftemperatur von 55°C sind.
Bei älteren Häusern reicht es meistens aus, wenn der Heizungsinstallateur einige Heizkörper durch leistungsstärkere ersetzt. Nur wenn die Vorlauftemperatur von 55°C auch bei groß dimensionierten Heizkörpern nicht genug Wärme in die Räume bringt, sollten Sie ggf. die Gebäudehülle für den Einsatz der Wärmepumpe optimieren.
Das kann bei Häusern der Fall sein, die aus den 1970er Jahren stammen oder die noch älter sind. Häufig müssen Sie lediglich das Dach dämmen oder einige Fenster ersetzen, ohne eine kostenintensive Komplettsanierung in Angriff nehmen zu müssen. Eine genaue Analyse und die dazu notwendigen Maßnahmen kann ein Energieberater oder Ihr Heizungsinstallateur vornehmen.
Um sich für Notfälle abzusichern, können Sie sich auch für eine Hybridheizung entscheiden. Die Kombination aus Wärmepumpe und einer Photovoltaikanlage ist eine besonders umweltfreundliche Lösung, da Sie für den Betrieb der Wärmepumpe Ihren eigenen Strom verwenden können.
Sie können auch eine bereits existierende Ölheizung mit einer Wärmepumpe kombinieren. Allerdings sollten Sie hier Aspekte, wie Nachhaltigkeit, Sinnhaftigkeit und die Zukunftsfähigkeit der Heizungsanlage im Entscheidungsprozess unbedingt berücksichtigen.
Top Beratung bei WOLF
Wenn Sie eine effiziente Wärmepumpe für Ihr Bestandsgebäude oder einen Neubau suchen, sollten Sie sich eingehend beraten lassen. Die richtige Dimensionierung und eine sorgfältige Planung sind entscheidend für eine effiziente Heizung. Die Experten von WOLF Heiztechnik helfen Ihnen gerne weiter.
Als Teil ihrer Klimaschutzbemühungen fördert die Bundesregierung Heizungen, die für den Betrieb erneuerbare Energien verwenden. Insbesondere Wärmepumpen erhalten attraktive Fördersätze. Über die aktuellen Förderkonditionen informiert Sie der WOLF-Förderüberblick.
Wenn Sie heute ein neues Heizsystem planen, müssen Sie weit in die Zukunft schauen. Denn 20 Jahre lang sollte die Heizungsart, für die Sie sich entscheiden, funktionsfähig sein. Wie es in zwei Jahrzehnten mit der Versorgung von Gas und Öl aussieht, bleibt unklar. Werden fossile Brennstoffe noch ausreichend verfügbar sein? Werden CO2-Abgaben die Kosten so erhöht haben, dass sie nicht mehr zu bezahlen sind? Bieten synthetische Brennstoffe eine bezahlbare Alternative? Mit einer Wärmepumpe müssen Sie sich solche Fragen nicht stellen. Denn Wind und Photovoltaik sind von Jahr zu Jahr immer mehr in der Lage, kostengünstig heimischen Strom für Ihre Wärmepumpe zu erzeugen.