Strom selbst erzeugen
So funktioniert es
Auf günstige Weise Strom selbst erzeugen und damit hohen Strompreisen entkommen – das ist der Traum vieler Eigenheimbesitzer. Und auch, wenn die volle Autarkie in unserer Gegend mit der verfügbaren Technik (noch) nicht kosteneffizient umsetzbar ist, lässt sich mit verschiedenen Technologien zuhause eigener Strom erzeugen. Erfahren Sie nachfolgend, wie Sie am besten selbst Strom erzeugen und speichern können und was dabei zu beachten ist.
Warum lohnt es sich?
Durch die Energiewende und den Ausstieg aus alten Energieformen wie Kohlestrom oder Atomstrom rücken die erneuerbaren Energien in den Mittelpunkt. Was im Großen mit Windkraftanlagen, Wasserkraftwerken oder Solarparks funktioniert, lässt sich innerhalb gewisser Grenzen auch im eigenen Zuhause umsetzen. Hinzu kommt, dass die Kosten für die eigene Stromerzeugung durch technische Fortschritte gesunken sind.
01. Strom selbst erzeugen
Das sind die wichtigsten Vorteile
Strom aus erneuerbaren Energien ist umweltfreundlich, kostenlos und belastet das Klima nicht zusätzlich.
Strom selbst zu erzeugen, bedeutet mehr Unabhängigkeit von örtlichen Energieversorgern.
Durch Eigenproduktion von Strom sinkt die Abhängigkeit von stark schwankenden Strompreisen.
Im Verbund mit modernen Heizungssystemen (z. B. Wärmepumpen) kann selbst erzeugter Strom die Heizkosten zusätzlich senken.
Wie lässt sich Strom selber erzeugen?
Es gibt zahllose Möglichkeiten, Strom selbst zu erzeugen. Wir lassen daher Varianten wie den Anschluss eines Heimtrainers an einen Dynamo außen vor. Unser Fokus liegt auf den wichtigsten Möglichkeiten zur heimischen Stromerzeugung, mit denen sich der Strombedarf im Einfamilienhaus sinnvoll ergänzen oder sogar komplett decken lässt.
Wer kann Strom selbst erzeugen?
Die meisten Technologien sind auf Hausbesitzer ausgerichtet, die selbst über erforderliche Änderungen am Gebäude entscheiden können. Für Mieter und Mieterinnen existieren nur wenige Optionen, allerdings steigt die Beliebtheit sogenannter Balkonkraftwerke (Mini-Solaranlagen) für Photovoltaik immer mehr. Sie lassen sich im Vergleich zu großen Anlagen auf dem Dach unkompliziert installieren und betreiben und können den Stromverbrauch von Wohnungsmietern sinnvoll ergänzen.
Solaranlagen sind in Deutschland vor allem durch die staatliche Förderung und teilweise sehr hohe Einspeisevergütungen populär geworden. Diese Garantiezahlungen für die Einspeisung von selbst erzeugtem Solarstrom machten die Photovoltaik auch zu einer lohnenden Investition.
Der Eigenverbrauch war für die meisten Hausbesitzer kein vorrangiges Thema. Das hat sich angesichts steigender Strompreise und gesunkener Einspeisevergütungen jedoch geändert. Inzwischen gilt es als wirtschaftlich sinnvoller, den Solarstrom selber zu nutzen.
Hierfür ist es allerdings auch notwendig, Energiespeicher einzubauen, damit der selbst erzeugte Strom auch dann zur Verfügung steht, wenn er tatsächlich im Haus benötigt wird.
Funktion von Photovoltaik im Überblick
Solarzellen wandeln Sonnenlicht in elektrischen Strom um. Sie werden in Form von größeren Solarmodulen auf dem Dach installiert.
Der selbst erzeugte Strom lässt sich entweder direkt verbrauchen oder in Batteriespeichern für den späteren Verbrauch parken. Alternativ kann er auch ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden, was früher die übliche Vorgehensweise war.
Die Leistung von PV hängt neben der Anlagengröße von der Sonneneinstrahlung am Standort ab, also u. a. von der Ausrichtung der Dachfläche und dem Einfallwinkel der Sonnenstrahlen. Besonders eine mögliche Verschattung der Solarmodule ist zu beachten, da sich der Lichteinfall im Verlauf des Jahres ändert. Moderne Solarzellen können mittlerweile auch bei ungünstigen Einfallwinkeln (z. B. an der Fassade) und diffusen Lichtverhältnissen verhältnismäßig viel Strom erzeugen.
Wie groß sollte die Photovoltaikanlage sein?
Wie groß die Anlage werden soll, hängt vom jährlichen Strombedarf Ihres Haushalts ab. Ein vierköpfiger Haushalt verbraucht im Durchschnitt jährlich rund 5.000 Kilowattstunden (kWh), für die eine PV Anlage ca. 4 bis 6 kWp (Kilowatt-Peak) erzeugen sollte. Für ein Kilowatt-Peak Leistung sind zwischen acht und zehn Quadratmeter Fläche erforderlich. Dieser Wert kann je nach Standort und verwendeter Technologie bei den Solarmodulen allerdings schwanken.
Fachleute empfehlen, die PV Anlage groß genug zu dimensionieren. Wirtschaftlich gesehen, ist eine größere Leistung besser, da der relative Preis pro Kilowatt erzeugter Leistung bei kleineren Solaranlagen steigt. Für überschüssigen Strom können Sie Batteriespeicher nutzen. Eine andere Alternative wäre, den Strom der PV Anlage in Verbindung mit einer Wärmepumpe zu nutzen. Diese kann nicht benötigte Heizenergie in einem Pufferspeicher für Warmwasser und/oder Heizungsunterstützung zwischenspeichern.
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Wenn Sie eine effiziente Wärmepumpe für Ihr Bestandsgebäude oder einen Neubau suchen, sollten Sie sich eingehend beraten lassen. Die richtige Dimensionierung und eine sorgfältige Planung sind entscheidend für eine effiziente Heizung. Die Experten von WOLF Heiztechnik helfen Ihnen gerne weiter.
Große Windkraftanlagen sind an geeigneten Standorten sehr effizient. Um Strom selbst zu erzeugen, sind kleine Anlagen jedoch weniger geeignet, da der Energieertrag unter anderem von der Bauhöhe abhängt. Genehmigungen werden dafür in dicht bebauten Gegenden nicht erteilt. Hinzu kommen die Kosten und der Platzbedarf für ausreichend dimensionierte Batteriespeicher, um den selbst erzeugten Strom sinnvoll nutzen zu können. Auch bei Windenergie ist das Einspeisen in öffentliche Stromnetze weniger attraktiv als früher.
Ein Blockheizkraftwerk ist ein Verbrennungsmotor, der neben der Heizenergie für das Haus gleichzeitig auch Strom als Nebenprodukt erzeugt. Diese auch Kraft-Wärme-Kopplung genannte Variante zählt aufgrund ihres hohen Wirkungsgrades zu den erneuerbaren Energien, weil überschüssige Wärme nicht verloren geht wie bei klassischen Ölheizungen. Solche Anlagen finden sich in der Regel in größeren Gebäuden. Blockheizkraftwerke für Eigenheime, die Wärme und Strom selbst erzeugen können, sind vergleichsweise teuer. Dafür liefern sie Energie auf Abruf und nicht nur dann, wenn die Sonne scheint oder der Wind weht.
Wer Strom selbst erzeugen möchte, muss je nach Erzeugungsart bestimmten Pflichten nachkommen. Obwohl die erneuerbaren Energien kostenlos zur Verfügung stehen, fallen für Anschaffung und Unterhalt der Anlage Kosten und ggf. Steuern an. Auch eine Versicherung ist unbedingt zu empfehlen, um die teure Investition zu schützen.
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Pflichten für Betreiber von Photovoltaikanlagen
Hausbesitzer, deren Photovoltaikanlage ans Stromnetz gekoppelt ist, müssen diese bei der Bundesnetzagentur und beim zuständigen Netzbetreiber anmelden. Dies ist auch erforderlich, um die Einspeisevergütung beanspruchen zu können. Außerdem ist eine Anmeldung beim Finanzamt notwendig. Wer auf seinem Dach mit einer Photovoltaikanlage Strom selbst erzeugt, gilt für das Finanzamt als Unternehmer, auch wenn nicht zwingend eine Gewerbeanmeldung notwendig ist. Die Höhe der anfallenden Steuern hängt davon ab, ob Sie als Kleinunternehmer oder als umsatzsteuerpflichtiges Unternehmen auftreten.
Wird ein Umsatz von mehr als 22.000 Euro im Jahr erzielt, fällt immer Umsatzsteuer an. Das gilt unabhängig davon, ob der Strom selbst verbraucht oder ins Netz eingespeist wird. Berechnet werden Umsatz und Umsatzsteuer von 19% auf Grundlage der aktuellen Strompreise und der erzeugten Strommenge in kWh. Als Kleinunternehmer müssen Sie hingegen keine Umsatzsteuer auf den erzeugten Strom zahlen, sondern nur auf die Installation der Solaranlage. Umsatzsteuerpflichtige Unternehmer können die Anschaffungskosten wiederum von der Steuer absetzen.
Mit einer Photovoltaikanlage lässt sich eigener Strom wirtschaftlich erzeugen. Windkraft und Blockheizkraftwerke sind für die meisten Hausbesitzer nicht interessant oder gar nicht erst umsetzbar. Die Einspeisung ins öffentliche Stromnetz lohnt sich aufgrund der gesunkenen Vergütung nicht mehr wirklich. Der Eigenverbrauch sollte daher im Vordergrund stehen. Hierfür sind geeignete Stromspeicher oder der Anschluss an andere Energiespeicher (z. B. Pufferspeicher der Heizung zur Warmwasserbereitung) dringend zu empfehlen. Die WOLF Hotline berät Sie gerne zu den Möglichkeiten einer intelligenten Stromerzeugung in Kombination mit modernen Heizungssystemen.