Heizölkosten senken

Heizölverbrauch in Deutschland

Wie Sie ihn berechnen und welche Alternativen es zur Ölheizung gibt

Fast ein Viertel aller Heizsysteme sind immer noch Ölheizungen. Auch wenn der Heizölverbrauch in Deutschland kontinuierlich sinkt, stoßen fossile Brennstoffe schädliche CO₂-Emissionen aus. Um die Energiewende voranzutreiben, müssen wir also weiterhin dafür sorgen, so nachhaltig und umweltfreundlich wie möglich zu heizen. Vor diesem Hintergrund ist es essenziell, unseren Heizölverbrauch genauer unter die Lupe zu nehmen.
Wir beleuchten nachfolgend, wie Sie Ihren Heizölverbrauch berechnen können, welche Faktoren diesen Verbrauch beeinflussen und wie Sie durch gezielte Maßnahmen Ihren Verbrauch und damit die Heizkosten und Emissionen senken können. Erfahren Sie zudem, welche umweltfreundlicheren Alternativen es zu Ölheizungen gibt.

01. Wie hoch ist der Heizölverbrauch in Deutschland?

2024 liegt der durchschnittliche Heizölverbrauch in Deutschland pro Quadratmeter Wohnfläche zwischen 13,5 und 15,4 Litern1.

Die Werte zeigen, wie stark der Heizölverbrauch allein von der Dämmung abhängt. Mit den folgenden Beispielen können Sie Ihren eigenen Heizölverbrauch besser einschätzen. Beachten Sie jedoch, dass Ihr individuelles Heiz- und Lüftungsverhalten sowie der Warmwasserverbrauch hierbei nicht berücksichtigt sind.

02. So berechnen Sie Ihren Heizölverbrauch pro Quadratmeter

Im Heizspiegel wird oft der Heizölverbrauch in Deutschland als Verbrauchsmenge pro Quadratmeter Wohnfläche oder der Heizölverbrauch in kWh statt in Litern angegeben. Um Ihren eigenen Jahresverbrauch bewerten zu können, müssen Sie diesen Wert für Ihre Wohnung oder Ihr Haus berechnen. Doch keine Sorge, das ist relativ einfach. Wird in Ihrem Haus auch das Warmwasser über die Ölheizung bereitgestellt, ziehen Sie pro Person 100 Liter vom Jahresverbrauch ab. Den Rest teilen Sie durch die Quadratmeterzahl Ihrer Wohnfläche.


  • Rechenbeispiel 1

    Sie leben mit drei Personen in einem Eigenheim mit 150 Quadratmetern Wohnfläche. Sie verbrauchen im Jahr 3.000 Liter Heizöl.

     

    • 1 Liter Heizöl = 10,4 kWh Heizenergie
    • Pro Person ziehen Sie 100 Liter ab (3 x 100 Liter = 300 Liter): 3.000 Liter - 300 Liter = 2.700 Liter
    • 2.700 x 10,4 = 28.080 kWh
    • Diesen Wert teilen Sie durch die Quadratmeterzahl: 2.700 Liter / 150 Quadratmeter = 18 Liter pro Quadratmeter

     

    Das liegt weit über dem Durchschnitt von 13,5 Liter / Quadratmeter. In diesem Fall sollten Sie also über eine Heizungsmodernisierung nachdenken.

  • Rechenbeispiel 2

    Sie leben mit vier Personen in einer 100 Quadratmeter großen Wohnung. Der Heizölverbrauch des letzten Jahres betrug 1.000 Liter.

     

    • 1 Liter Heizöl = 10,4 kWh Heizenergie
    • Pro Person ziehen Sie 100 Liter ab (4 x 100 Liter = 400 Liter): 1.000 Liter - 400 Liter = 600 Liter
    • 600 x 10,4 kWh = 6.240 kWh
    • 600 Liter / 100 Quadratmeter = 6 Liter / Quadratmeter

     

    Das liegt weit unter dem aktuellen Durchschnittswert. Es handelt sich also um eine sehr moderne, effektive Heizung.

03. Was beeinflusst den Heizölverbrauch?

Der Heizölverbrauch ist von drei Faktoren abhängig:

 

  • Das Alter der Heizung: Moderne Ölheizungen mit Brennwerttechnik haben einen wesentlich geringeren Heizölverbrauch als alte Heizkessel.
  • Die Dämmung des Gebäudes: Je besser die Dämmung ist, desto geringer ist der Heizölverbrauch. Der Grad der Dämmung ist oft vom Baujahr des Hauses abhängig. Häuser wurden erst ab den achtziger Jahren zusätzlich gedämmt.
  • Das Heiz- und Lüftungsverhalten der Bewohner: Wenn Sie umweltfreundlich heizen und richtig lüften, können Sie im Haushalt jede Menge Energie und Geld sparen.

04. So können Sie Ihren Heizölverbrauch senken

Als Mieter einer Wohnung sind Ihre Möglichkeiten eingeschränkt. Sie können aber bereits durch kleine Verhaltensänderungen Energie sparen. Hausbesitzer haben mehr Optionen, um den Heizölverbrauch zu senken.
 

Dämmung
Um Ihren Heizölverbrauch und gleichzeitig auch Ihre Heizölkosten effektiv zu senken, ist eine umfassende Wärmeisolierung Ihres Hauses unerlässlich. Den größten Effekt erzielen Sie, indem Sie die Fassade und Decken des Gebäudes ausreichend dämmen.

Umstieg auf ein modernes Heizsystem
Wenn Sie noch eine alte Heizung ohne Brennwerttechnik verwenden, sollten Sie über den Umstieg auf ein neues Heizsystem nachdenken. Heute entscheidet man sich in den meisten Fällen für erneuerbare Energien, wie eine Wärmepumpe. Diese sind CO₂-neutral und brauchen zum Betrieb nur etwas Strom. Die Heizenergie ziehen sie aus der Umgebung.

Regelmäßig lüften
Mit dem richtigen Lüften sparen Sie Energie und damit Heizöl ein. Statt stundenlang das Fenster gekippt zu lassen, sollten Sie besser zweimal pro Tag kurz stoßlüften.

Einbau neuer Fenster
Der Einbau neuer Fenster ist eine kostengünstige und gleichzeitig wirksame Maßnahme, um den Energieverbrauch Ihres Hauses zu reduzieren. Durch den Austausch alter, undichter Fenster gegen energieeffiziente Modelle verringern Sie den Wärmeverlust und sorgen für eine gleichmäßigere Raumtemperatur. Diese Investition in neue Fenster ist nicht nur ökonomisch sinnvoll, sondern steigert auch den Wohnkomfort und trägt zum Umweltschutz bei.

Wartung des Heizsystems
Eine regelmäßig gewartete Heizung arbeitet effizienter, was den Brennstoffverbrauch reduziert und somit Kosten spart. Für die optimale Leistung Ihrer Ölheizung sollten Sie mindestens einmal jährlich eine professionelle Inspektion und Wartung durchführen lassen.

Nachtabsenkung
Mit einer Nachtabsenkung können Sie bis zu 5% Brennstoff einsparen. Dabei wird die Heiztemperatur über Nacht gesenkt, was Energie spart, ohne den Wohnkomfort wesentlich zu beeinträchtigen.

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05. Alternative zum Heizöl

Da konventionelles Heizöl bei der Verbrennung eine beträchtliche Menge CO₂ freisetzt und die Heizölpreise teuer und wechselhaft sind, sollten Sie Alternativen in Betracht ziehen. Grundsätzlich ist eine neue Heizung und besonders eine Wärmepumpe eine sehr umweltfreundliche und effiziente Alternative zu einer Ölheizung. Allerdings kann in manchen Situationen, wo der Einsatz einer Wärmepumpe nicht möglich ist, auch der Austausch einer alten Ölheizung gegen eine moderne, effizientere Ölheizung sinnvoll sein. Diese neueren Modelle verbrauchen deutlich weniger Brennstoff und stoßen weniger CO₂ aus, was sie zu einer durchaus praktikablen Übergangslösung macht, bis erneuerbare Energien vollständig implementiert werden können. Zudem profitieren Sie bei der Erneuerung Ihres Heizsystems von einer attraktiven Förderung der KfW.

 

Häufig kann allerdings bereits der Wechsel von konventionellem Heizöl zu der nachhaltigen Variante Bio-Öl B30 eine sinnvolle Alternative sein. Dieses Bio-Heizöl ist eine Kombination aus nachwachsenden und fossilen Rohstoffen und auch Bestandteil der GEG Maßnahmen. Die ausgezeichnete Kompatibilität mit existierenden Ölheizsystemen macht Bio-Öl B30 zu einer besonders attraktiven Wahl für umweltbewusstere Heizlösungen.

 

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06. Heizen Sie effizient und umweltfreundlich

Um sowohl Energie als auch Heizkosten zu sparen und die Energiewende voranzutreiben, ist es wichtig den eigenen Heizölverbrauch zu verstehen und effektiv zu managen. Maßnahmen wie die Dämmung des Gebäudes, die Wartung des Heizsystems, der Einbau neuer Fenster, regelmäßiges Lüften und die Nutzung der Nachtabsenkung tragen wesentlich zur Reduzierung des Energieverbrauchs bei. Zudem lohnt es sich, über den Wechsel zu einer moderneren Heizung, insbesondere zu einer Wärmepumpe, nachzudenken und sich professionellen Rat einzuholen.

07. FAQs

  • Der durchschnittliche Heizölverbrauch in Deutschland pro Quadratmeter Wohnfläche beträgt etwa 13,5 Liter. Dieser Wert kann jedoch variieren, abhängig von Faktoren wie dem Alter und der Effizienz der Heizung, der Dämmung des Gebäudes und dem individuellen Heiz- und Lüftungsverhalten der Bewohner.

  • Der tägliche Heizölverbrauch im Winter hängt von verschiedenen Faktoren wie der Gebäudedämmung, der Effizienz der Heizung und dem Heizverhalten ab. Da wir während der kalten Monate mehr heizen, ist der tägliche Heizölverbrauch im Winter tendenziell höher als der durchschnittliche Verbrauch von 13,5 Litern pro Quadratmeter. Um den täglichen Verbrauch im Winter zu schätzen, müssen Sie diesen Wert unter Berücksichtigung der saisonalen Temperaturunterschiede und Ihrer individuellen Heizgewohnheiten anpassen.

  • Der Heizölverbrauch für Warmwasser variiert je nach Anlagengröße und individuellem Energieverbrauch. Der durchschnittliche jährliche Heizölverbrauch in Deutschland, der sowohl die Heizung als auch die Warmwassererzeugung umfasst, beträgt etwa 15,5 Liter pro Quadratmeter. Um den spezifischen Heizölverbrauch für Warmwasser zu berechnen, müssen individuelle Faktoren wie Anzahl der Personen im Haushalt und persönlicher Warmwasserverbrauch berücksichtigt werden.

  • Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Wärmepumpe harmonisch in die Optik des Außenbereichs zu integrieren. Wichtig ist, dass die Luftansaugseite und Luftausblasseite der Wärmepumpe frei zugänglich sind.

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