Wärmepumpe über den Haushaltsstrom betreiben
Lohnt sich das?
Wärmepumpen gelten als eine umweltfreundliche und kosteneffiziente Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen, die fossile Brennstoffe nutzen. Mit der Investition in eine Wärmepumpe und dem richtigen Einsatz sparen sich Haushalte viel Geld. Wie viel Strom Wärmepumpen verbrauchen, ist von verschiedenen Gründen abhängig. Hier erfahren Sie, von welchen Faktoren der Stromverbrauch von Wärmepumpen abhängig ist und ob der Betrieb einer Wärmepumpe über den Haushaltsstrom sinnvoll ist.
Wärmepumpen: Umweltfreundlich und energieeffizient
Die Wärmepumpe gilt nicht ohne Grund als besonders umweltfreundlich und effizient. Den Großteil ihrer Heizenergie bezieht die Wärmepumpe aus dem Grundwasser, der Umgebungsluft oder der Erde. Darüber hinaus benötigt sie einen kleinen Teil Strom. Und auch diesen nutzt die Wärmepumpe sehr effizient: Aus einer Kilowattstunde (kWh) Strom erzeugt sie vier bis sechs kWh Wärme.
Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe
Der Preis für den Heizstrom einer Wärmepumpe lag im Jahr 2021 im Durchschnitt bei ca. 23,80 Cent pro kWh1. Die allgemeinen Preise für Haushaltsstrom lagen zum gleichen Zeitpunkt bei ca. 32,60 Cent pro kWh. Damit liegen Wärmepumpentarife weit unter dem Gesamtdurchschnitt der Haushaltstarife.
Wie viel Wärme die Wärmepumpe bereitstellen muss, hängt unter anderem von den Bewohnern des Hauses und deren individuellen Gewohnheiten ab. Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe wird außerdem von folgenden Faktoren beeinflusst:
Effizienz der Wärmepumpe
Besonders effiziente Wärmepumpen sind solche, die über einen hohen Wirkungsgrad verfügen. Der Wirkungsgrad beschreibt das Verhältnis von erzeugter Wärme zu eingesetzter Energie. Je höher der Wirkungsgrad, desto effizienter die Wärmepumpe. Es lohnt sich daher, beim Kauf einer Wärmepumpe auf einen möglichst hohen Wirkungsgrad zu achten.
Neben dem Coefficient of Performance (COP) sollten Sie besonders die Jahresarbeitszahl (JAZ) berücksichtigen. Während der COP Aussagen über die Effizienz der Wärmepumpe zu einem bestimmten Zeitpunkt zulässt, beschreibt die JAZ den Wirkungsgrad anhand der Messerergebnisse eines ganzen Jahres.
Wie lässt sich die Jahresarbeitszahl einer Wärmepumpe berechnen?
Zur Berechnung der Jahresarbeitszahl einer Wärmepumpe stehen online JAZ-Rechner zur Verfügung. Sie geben einen guten ersten Überblick über die zukünftigen Kosten der Wärmepumpe.
Art der Wärmepumpe
Ein weiterer Faktor, der den Stromverbrauch von Wärmepumpen beeinflusst, ist die Art der Wärmepumpe. Es gibt verschiedene Arten von Wärmepumpen, die jeweils unterschiedliche Mengen an Strom verbrauchen und aus der Erde, der Umgebungsluft oder dem Wasser Energie gewinnen. Die gängigsten Wärmepumpen-Arten in Haushalten sind die Luft/Wasser-Wärmepumpe, die Sole/Wasser-Wärmepumpe und die Wasser/Wasser-Wärmepumpe.
Vorlauftemperatur der Heizung
Die Vorlauftemperatur beschreibt die Temperatur des Heizwassers bei der Abgabe von der Leitung an den Heizkörper. Sie ist abhängig von der Dimensionierung der Heizkörper sowie dem benötigten Wärmebedarf. Bei der Rücklauftemperatur ist es genau umgekehrt: Sie beschreibt die Temperatur des Heizwassers, das aus dem Heizkörper zurück zum Heizgerät fließt.
Besonders effizient ist die Kombination der Wärmepumpe mit einer Fußbodenheizung. Das liegt daran, dass dank der großen Fläche der Fußbodenheizung bereits geringe Vorlauftemperaturen ausreichen und dadurch eine besonders energieeffiziente Arbeitsweise ermöglicht wird.
Dämmung des Hauses
Ist das Haus nicht ausreichend gedämmt, wird es bei ohnehin schon kalten Außentemperaturen auch im Innenraum schnell kalt. Im Umkehrschluss müssen Sie öfter und länger heizen. Die Dämmqualität des Hauses beeinflusst also den Stromverbrauch der Wärmepumpe.
Besonders Luft/Wasser-Wärmepumpen arbeiten bei nicht ausreichend gedämmten Häusern mit einer höheren Vorlauftemperatur, was die Stromkosten in die Höhe treiben kann. Die Investition in eine moderne Wärmedämmung lohnt sich in den meisten Fällen. Ziehen Sie zur Planung einen kompetenten Fachbetrieb hinzu.
Geschätzter Stromverbrauch und entstehende Kosten beim Betrieb einer Luft/Wasser-Wärmepumpe mit Wärmepumpenstrom
Einbindung des Heizsystems JAZ Stromverbrauch (5 kW Heizleistung) entstehende Stromkosten Stromverbrauch (15 kW Heizleistung) entstehende Stromkosten Neubau mit Fußbodenheizung 2,8 3.571 kWh 895 Euro 10.714 kWh 2.685 Euro Neubau mit Heizkörpern 2,4 4.167 kWh 1.044 Euro 12.500 kWh 3.134 Euro Bestand mit Fußbodenheizung 2,6 3.846 kWh 964 Euro 11.538 kWh 2.893 Euro Bestand mit Heizkörpern 2,2 4.545 kWh 1.139 Euro 13.636 kWh 3.418 Euro
Haushaltsstrom zum Betrieb der Wärmepumpe nutzen
Wärmepumpen können an das normale Stromnetz angeschlossen und über Haushaltsstrom betrieben werden. Das Heizen mit Wärmepumpen erzeugt nahezu kein CO2, da sie die benötigte Energie fast ausschließlich aus erneuerbaren Energien beziehen. Um besonders nachhaltig zu heizen und den CO2-Ausstoß zu minimieren, ist ein Stromtarif mit Öko-Strom sinnvoll. Auch die Kombination mit einer Solarthermie- oder Photovoltaikanlage ist eine umweltfreundliche Option.
Wer die eigene Wärmepumpe mit Haushaltsstrom betreiben möchte, sollte eine Sache beachten: Es muss ein geeigneter Drehstromanschluss vorhanden sein. Ist das nicht der Fall, können Sie einen geeigneten Anschluss verlegen oder dies von einem Fachbetrieb vornehmen lassen.
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Wärmepumpentarife für Haushalte
Anders als bei einem gängigen Tarif, bei dem die Wärmepumpe Haushaltsstrom bezieht, wird bei einem Wärmepumpentarif ein zusätzlicher Stromvertrag für den Heizstrom abgeschlossen. Viele Stromanbieter haben Tarife für Haushalte mit einer Wärmepumpe im Angebot. Damit ist die Stromversorgung mit einer Wärmepumpe meist günstiger als mit Haushaltsstrom.
Netzbetreiber berechnen bei den Wärmepumpentarifen einen niedrigeren Preis für die Konzessionsabgabe. Das heißt, der Betrag, der an die zuständige Gemeinde abgeführt werden muss, ist geringer. Außerdem ist das Netzgeld günstiger. Damit sind die Kosten für den Transport des Stroms durch das Stromnetz gemeint. Dazu kommt, dass Haushalte mit Wärmepumpenstrom eine geringere Mehrwertsteuer für ihre Stromversorgung zahlen.
Wärmepumpentarife: Diese Kosten tragen Haushalte
Die genauen Kosten für einen Stromtarif für Wärmepumpen hängen vom Netzbetreiber und der Region ab. Versorgungsunternehmen berechnen eine Gebühr für den Stromzähler. Der Preis hierfür liegt zwischen 15 bis 50 Euro. Außerdem ist es verpflichtend, ein Messsystem für Wärmepumpen einzurichten. Dafür fallen jährlich etwa 100 Euro an. Zudem haben Netzbetreiber einen Rundsteuerempfänger, für den eine einmalige Gebühr bei Abschluss des Tarifs anfällt.
Bei geförderten Wärmepumpen ist außerdem ein zweiter Stromzähler Pflicht, um den genauen Verbrauch und die Effizienz der Pumpe feststellen zu können. Allerdings wird auch der Einbau des separaten Zählers gefördert.
Top Beratung bei WOLF
Wenn Sie eine effiziente Wärmepumpe für Ihr Bestandsgebäude oder einen Neubau suchen, sollten Sie sich eingehend beraten lassen. Die richtige Dimensionierung und eine sorgfältige Planung sind entscheidend für eine effiziente Heizung. Die Experten von WOLF Heiztechnik helfen Ihnen gerne weiter.
Haushaltsstrom oder Wärmepumpenstrom: Welcher Tarif lohnt sich?
Egal, ob die Wärmepumpe Haushaltsstrom bezieht, oder ein spezieller Wärmepumpentarif abgeschlossen wird: Bei beiden Tarifen kommt der Strom aus derselben Quelle. Um Wärmepumpenstrom zu beziehen, müssen Haushalte bestimmte Bedingungen erfüllen. Sind diese gegeben, steht einem Wärmepumpentarif nichts im Wege. Ob sich solch ein Tarif lohnt, zeigt nur ein genauer Kostenvergleich.
Bei niedrigen Verbrauchswerten können Sie die Wärmepumpe über Haushaltsstrom betreiben
Immer mehr deutsche Haushalte heizen mit einer Wärmepumpe. Denn: Im Schnitt sind die anfallenden Heizkosten beim Heizen mit der Wärmepumpe geringer als im Gesamtvergleich der möglichen Heizsysteme. Der Betrieb einer Wärmepumpe ist jederzeit problemlos über den Haushaltsstrom möglich.