Vergleich von Wärmepumpen
So finden Sie die passende Wärmepumpe
Die Wärmepumpe eignet sich zur effizienten Beheizung von Neubauten und Bestandsgebäuden – vor allem, wenn die Voraussetzungen stimmen. Je nach Gegebenheiten vor Ort passt eventuell eine bestimmte Art besonders zu Ihrem Gebäude. Ein Wärmepumpen-Vergleich ist daher unverzichtbar.
Inhaltsverzeichnis
Die Art der Wärmepumpe ist besonders relevant, weil sie entscheidet, ob als Wärmequelle Luft, Grundwasser oder Erdwärme zum Einsatz kommt. Zudem bestimmt sie die Kosten und den Aufwand. Die Auswahl sollte je nach Wohnsituation erfolgen. Beachten Sie dabei insbesondere folgende Aspekte:
- Zustand des Gebäudes (zum Beispiel die Gebäudedämmung)
- Größe des Grundstücks und Platzbedarf
- Größe der Wohnfläche, die Sie beheizen
- Art und Zustand des eventuell bestehenden Heizsystems
Tipp: Ob Wärmepumpe oder andere Heizsysteme, bei WOLF bekommen Sie durchdachte Lösungen für Ihren Heizbedarf.
Die Funktion der Wärmepumpe ist immer gleich. Das System überträgt die entstandene thermische Energie einer Wärmequelle (Luft, Wasser oder Erdwärme) über einen Wärmetauscher auf das Kältemittel der Wärmepumpe. Das Kältemittel verdampft und zirkuliert zu einem zweiten Wärmetauscher, wo die Energie dem eigentlichen Heizungswasser-Kreislauf zugeführt wird. Bei diesem Prozess verflüssigt sich das Kältemittel wieder und fließt zurück zum ersten Wärmetauscher. Dann beginnt der Kreislauf erneut.
Es gibt synthetische und natürliche Kältemittel wie Propan. Erstere weisen ein höheres Treibhauspotenzial auf und enthalten oftmals PFAS (per- und polyflourierte Chemikalien), die umweltschädlich und schwer abbaubar sind. Bei der CHA-Monoblock von WOLF kommt bereits seit fünf Jahren das umweltfreundliche Kältemittel R290 zum Einsatz.
Die Gewinnung der Energie aus der Umwelt ist kostenlos. Das Gerät selbst benötigt nur Strom für den Betrieb. Der Stromverbrauch der Wärmepumpe hält sich aber in Grenzen. In Kombination mit einer Photovoltaikanlage können Sie zumindest einen Teil des Stroms selbst erzeugen und Geld sparen. Alternativ bieten sich spezielle Stromtarife an, die günstiger sind.
Das Funktionsprinzip des „umgekehrten Kühlschranks“, bei dem die Wärmepumpe kostenlose Umweltwärme aus Luft, Wasser oder Erdreich nutzt und in das Heizungssystem einspeist, ist bekannt. Allerdings variieren die Anforderungen und Kosten der verschiedenen Systeme.
Für die Anwendung im privaten Bereich können Sie zwischen folgenden Wärmepumpen-Arten wählen:
- Luft/Wasser-Wärmepumpe (Luftwärmepumpe)
- Sole/Wasser-Wärmepumpe (Erdwärmepumpe)
- Wasser/Wasser-Wärmepumpe (Grundwasserwärmepumpe)
- Luft/Luft-Wärmepumpe
Bei der Bezeichnung steht vorne der eigentliche Energieträger (Luft, Erdwärme, Wasser), dem die Wärme entzogen wird. Danach folgt das Medium (Wasser), das den Wärmetransport übernimmt. In privaten Gebäuden ist dies in der Regel das Heizungswasser, das in den Heizkörpern beziehungsweise einer Flächenheizung wie der Fußbodenheizung zirkuliert und den Räumen die Wärme zuführt.
Es gibt darüber hinaus einige Sonderformen von Wärmepumpen. Dazu zählt die weniger effiziente Luft/Luft-Wärmepumpe, die nur in bestimmten Fällen sinnvoll zum Einsatz kommt – zum Beispiel in Passivhäusern mit Wohnraumlüftung ohne klassischem Heizsystem.
Zur reinen Heizungsunterstützung eignet sich eventuell eine Warmwasser-Wärmepumpe, die ebenfalls die Energie aus der Umgebungsluft bezieht. Für die Warmwasserbereitung reicht dies in der Regel aus.
Wärmepumpen im Vergleich
Für den Vergleich werden die drei gängigsten Wärmepumpen-Arten betrachtet. Für welche Sie sich entscheiden sollten, hängt vom Aufstellort und der Wohnsituation hab.
Die Luft/Wasser-Wärmepumpe
Die am häufigsten verbaute Wärmepumpen-Art ist die Luft/Wasser-Wärmepumpe. Da sie die Wärmeenergie direkt aus der angesaugten Umgebungsluft bezieht und keine Grabungen für Brunnen, Kollektoren oder Sonden benötigt, ist der Installationsaufwand hier am geringsten. Den Aufstellort können Sie innerhalb der baurechtlichen Vorschriften (zum Beispiel mit Abstand zum Nachbargrundstück) frei wählen.
Eigenschaften der Luft/Wasser-Wärmepumpe
Die Sole/Wasser-Wärmepumpe
Die Temperatur des Erdbodens bleibt ab einer gewissen Tiefe über das ganze Jahr hinweg vergleichsweise konstant. Über Tiefensonden oder oberflächennah verbaute Erdkollektoren entzieht die Sole/Wasser-Wärmepumpe, auch als Erdwärmepumpe bezeichnet, dem Erdreich die Wärmeenergie.
Eigenschaften der Sole/Wasser-Wärmepumpe
Die Wasser/Wasser-Wärmepumpe
Die Wasser/Wasser-Wärmepumpe macht sich ebenfalls die konstanten Temperaturen ab einer Tiefe von zirka 10 Meter zu Nutze. Im Gegensatz zur Erdwärmepumpe profitiert sie aber von der gleichbleibenden Temperatur des Grundwassers zur Wärmegewinnung. Ein Saugbrunnen befördert es zum Wärmetauscher, der die thermische Energie wiederum an das Kältemittel der Wärmepumpe abgibt. So versorgt diese den Heizungskreislauf mit Wärme. Das abgekühlte Grundwasser läuft dann über einen Schluckbrunnen – einen Brunnen zur Versickerung von Wasser – wieder zurück.
Eigenschaften der Wasser/Wasser-Wärmepumpe
Fazit zu den Wärmepumpen-Arten
Während die Luft/Wasser-Wärmepumpe beim Aufstellort flexible Optionen bietet, lassen sich Erdwärmepumpen und Wasser/Wasser-Wärmepumpen ausschließlich in Innenräumen aufstellen. Hinzu kommt der Installationsaufwand für die außenliegenden Komponenten (zum Beispiel Erdsonden, Flachkollektoren oder Bohrungen). Wenn Ihnen Platz für die Aufstellung im Innenraum fehlt und/oder es Ihnen mehr auf Flexibilität ankommt, ist die Luft/Wasser-Wärmepumpe ideal.
04. Wo können oder möchten Sie die Wärmepumpe aufstellen?
Beim Wärmepumpen-Vergleich stellt sich am Anfang insbesondere die Frage nach dem passenden Aufstellort. Je nach Wärmepumpen-Art gibt es unterschiedliche Optionen.
Split-Bauweise
Bei der Luft/Wasser-Wärmepumpe ist die Split-Bauweise eine Möglichkeit. Hier sind die Komponenten in ein platzsparendes Innenmodul und ein Außenmodul aufgeteilt. Da sich die schallerzeugenden Komponenten von Split-Geräten außerhalb des Gebäudes (auch in einigem Abstand dazu) befinden, können Sie die Geräuschentwicklung besser kontrollieren. Das Innenmodul kommt in den Keller und ist dort vor Umwelteinflüssen geschützt. Außerdem sind die Rohrleitungen zur Heizung kürzer, was den Wärmeverlust reduziert.
Außenaufstellung
Der Regelfall für die Luftwärmepumpe ist die Außenaufstellung. Sehr beliebt sind hierfür sogenannte Monoblock-Wärmepumpen, bei denen alle technischen Komponenten wie der Verflüssiger und Verdichter in einer kompakten Außeneinheit vereint sind. Die Wärmespeichereinheit befindet sich hingegen in der Inneneinheit.
Ein großer Vorteil dieser-Geräte ist ihr geringer Platzbedarf. So muss im Haus selbst nur wenig Raum zur Verfügung stehen, um die Wärmepumpe an die Heizung anzuschließen. Dadurch eignen sich Monoblock-Modelle insbesondere für die Nachrüstung in Bestandsgebäuden oder Neubauten mit geringem Platzangebot.
Obwohl die Geräuschentwicklung bei hochwertigen und modernen Geräten niedrig ist, sollten Sie eine Wärmepumpe im Außenbereich mit etwas Abstand zur Hauswand aufstellen. Dieser darf allerdings nicht zu groß sein: Denn je länger die Rohrleitungen zum Heizungssystem sind, desto größer ist der Wärmeverlust beim Transport dorthin.Innenaufstellung
Bei der Innenaufstellung befinden sich alle technischen Komponenten der Wärmepumpe im Haus. Sole/Wasser-Wärmepumpen und Wasser/Wasser-Wärmepumpen stehen in der Regel immer innen, die Kollektoren oder Sonden beziehungsweise Brunnen befinden sich außen. Mit der Luftwärmepumpe sind Sie sehr flexibel, da Sie sie nicht nur außen oder in Split-Bauweise, sondern auch innen aufstellen können. Hier erfolgt die Ansaugung der notwendigen Außenluft über entsprechende Kanäle in der Fassade.
Die Inneneinheit erfordert entsprechend Platz im Keller. Wenn Sie eine alte Heizung ersetzen, bietet sich der nun freigewordene Raum als Aufstellort an. Neben dem Platzbedarf ist außerdem die Geräuschentwicklung zu beachten, die sich über die Wände auf angrenzende Räume übertragen kann.
Tipp: Eine kompakte, leistungsstarke und leise arbeitende Wärmepumpe ist die CHA-Monoblock von WOLF. Mit dieser hocheffizienten Luft/Wasser-Wärmepumpe lassen sich auch Bestandsgebäude heizen. Sie verfügt wie alle WOLF-Geräte über 5 Jahre Garantie und ist komplett „Made in Germany“.
Wie wir bereits bei den Wärmepumpen-Arten festgestellt haben, sind für einige Varianten behördliche Genehmigungen erforderlich. Das gilt für Anlagen, bei denen Bohrlöcher im Erdreich erforderlich sind, also bei Erdwärme- und Grundwasser-Wärmepumpen. Je nach Tiefe und Wohnort ist gegebenenfalls nur eine Anzeigepflicht bei der Wasserbehörde einzuhalten. Bohrungen, die über eine Tiefe von 100 Meter hinaus reichen, sind in vielen Bundesländern zusätzlich genehmigungspflichtig.
Keine Zusatzgenehmigung ist in der Regel für den Einbau von Erdkollektoren erforderlich, da diese oberflächennah installiert werden. Auf der sicheren Seite sind Sie in jedem Fall mit einer Luft/Wasser-Wärmepumpe, da Sie diese überall in Deutschland ohne Genehmigung installieren dürfen.
Wenn Sie einen Neubau planen, können Sie alle Arten von Wärmepumpen nutzen. Hierbei sind die entsprechenden Vorschriften aus dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) zu beachten. Doch auch in Bestandsgebäuden beziehungsweise im Altbau arbeiten Wärmepumpen effizient. Hier kommen häufig Luft/Wasser-Wärmepumpen zum Einsatz, weil sie sich platzsparend installieren lassen und die Außenluft als thermische Energiequelle einfacher zu erschließen ist als Grundwasser oder Erdwärme.
Prinzipiell arbeiten Wärmepumpen umso effizienter, je höher die Temperatur der Wärmequelle und je niedriger die Vorlauftemperatur im Heizsystem ist. Daher sind Flächenheizungen mit ihren geringen Vorlauftemperaturen von Vorteil. Effiziente Lösungen für andere Heizungstypen wie Heizkörper gibt es aber ebenfalls.
Sind die baulichen Voraussetzungen geklärt, sollten Sie den Blick auf die Effizienz richten. Hierbei sind die Jahresarbeitszahl (JAZ) der Wärmepumpe, der Coefficient of Performance (COP) der Wärmepumpe und die Verbrauchsübersicht interessant. Während die JAZ Rückschlüsse auf den Wirkungsgrad einer Wärmepumpe über das ganze Jahr hinweg zulässt, beziffert der COP den Strombedarf, der für die Umwandlung von Umweltwärme in Heizenergie anfällt. Diese Leistungszahl ist jedoch nur bedingt aussagekräftig, weil sie lediglich theoretische Werte berücksichtigt und den laufenden Betrieb nicht realistisch abbildet. Daher ist beim Vergleich von Wärmepumpen immer die Kombination aus JAZ und COP entscheidend.
Was sagt die JAZ aus?
Die JAZ gibt in Kilowattstunden (kWh) an, wie viel Heizwärme die Wärmepumpe mit 1 kWh Strom erzeugen kann. Am effizientesten sind Wasser/Wasser-Wärmepumpen mit einer JAZ von 5. Danach kommt die Sole/Wasser-Wärmepumpe mit einer JAZ von 3,9 und die Luft/Wasser-Wärmepumpe mit 2,9. Gerade bei Luft/Wasser-Wärmepumpen kann die Effizienz je nach Hersteller aber auch deutlich darüber liegen.
Besonders komfortabel ist eine Kühlfunktion. Eine Wärmepumpe mit dieser Eigenschaft läuft im Rückwärtsgang und entzieht den Innenräumen über das Heizungssystem Wärme, um diese nach außen zu leiten. Hierfür ist nur eine Umwälzpumpe erforderlich, die im Vergleich zu herkömmlichen Klimaanlagen viel weniger Strom benötigt. Zudem benötigen Sie Flächenheizkörper wie eine Fußbodenheizung. Die Kühlfunktion ist generell mit allen Wärmepumpen-Arten möglich und in der Regel Standard.
Alle modernen Wärmepumpen-Arten heizen klimafreundlich, zuverlässig und energiesparend. Am einfachsten umzusetzen ist der Einbau einer Luft/Wasser-Wärmepumpe, die insgesamt die meisten Vorteile bietet. Je nach individuellen Voraussetzungen können aber auch andere Varianten wirtschaftlich interessant sein. In jedem Fall lohnt sich in Kombination eine eigene Photovoltaikanlage zur Deckung des Strombedarfs.
Entscheidend ist immer eine professionelle Beratung durch den Heizungsbauer vor Ort. Dieser kann Ihnen eine Wärmepumpen-Art für Ihr Gebäude empfehlen. Einen qualifizierten Fachbetrieb für eine individuelle Beratung in Ihrer Nähe finden Sie über unsere Fachhandwerker-Suche.