Hybrid-Wärmepumpe
Wann ergibt die Kombination mehrerer Wärmeerzeuger Sinn?
Bei einer Hybrid-Wärmepumpe wird eine Wärmepumpe mit einem anderen Wärmeerzeuger zu einem gemeinsamen Heizsystem kombiniert. Welche Vor- und Nachteile sich daraus ergeben und für welche Gebäude diese Lösung Sinn ergibt, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Was ist eine Hybrid-Wärmepumpe?
Unter dem Begriff der Hybrid-Wärmepumpe werden alle Heizsysteme, die eine Wärmepumpe mit anderen Wärmeerzeugern kombinieren, zusammengefasst.
In der Regel besteht eine Hybridheizung aus zwei Wärmeerzeugern, welche über eine gemeinsame Regelung gesteuert werden. Bei der Hybridheizung in Kombination mit der Wärmepumpe unterscheidet man drei verschiedene Arten:
Gashybridheizung = kombiniert ein Gasgerät mit einer Wärmepumpe
Ölhybridheizung = kombiniert ein Ölgerät mit einer Wärmepumpe
EE-Hybridheizung = kombiniert Solarthermie mit einer Wärmepumpe
Nachdem zwei Wärmeerzeuger den Heizenergiebedarf des Hauses gemeinsam decken, wird hier auch oft von einem bivalenten Betrieb der Heizung gesprochen. Es ist aber durchaus möglich, mehr als zwei Wärmeerzeuger zusammenzuschalten.
Technisch ist die hybride Wärmepumpe über einen Pufferspeicher gekoppelt, in den alle Heizgeräte ihre Wärme einspeisen. Damit sie dabei harmonieren und nicht konkurrieren, muss die Heizungsregelung die Feinabstimmung untereinander gewährleisten.
Die Wärmepumpe ist das Herzstück der Hybridheizung
Bei einer Hybrid-Wärmepumpe übernimmt in der Regel die Wärmepumpe den Großteil der Wärmeversorgung. Das ist aus gleich mehreren Gründen sinnvoll: Die Wärmepumpe ist deutlich effizienter, kostengünstiger im Betrieb und klimaneutraler als konventionelle Heizsysteme.
Der zweite Wärmeerzeuger dient hingegen vor allem als Sicherungssystem für besondere Situationen. So kann es zum Beispiel in besonders kalten Regionen sinnvoll sein, die Wärmepumpe zu unterstützen. Auch bei einer Störung bietet die zweite Heizung ein hohes Maß an Sicherheit für die Wärmeversorgung des Hauses.
Einfluss der Wärmepumpen-Arten
Je nach Art der Wärmepumpe unterscheidet sich die Sinnhaftigkeit der Hybridisierung.
Eine Luftwärmepumpe nutzt die Umgebungsluft als Wärmequelle. Wenn es im Winter sehr kalt wird, muss sie auch mehr Strom aufwenden, um die gleiche Menge an Wärme zu erzeugen. In einem solchen Fall kann es sinnvoll sein, an kalten Tagen einen zweiten Wärmeerzeuger zur Unterstützung der Luft/Wasser-Wärmepumpe heranzuziehen. In aller Regel rechtfertigt der erhöhte Stromverbrauch an einigen Tagen allerdings nicht die Anschaffungskosten einer zweiten Heizung. Relevant ist ein Hybrides System deswegen in Sonderfällen oder wenn die alte Heizung beim Einbau der Wärmepumpe erhalten wurde.
Wasserwärmepumpen und Erdwärmepumpen greifen das ganze Jahr über auf recht konstant hohe Quelltemperaturen zurück. Das Grundwasser und das Erdreich in tieferen Schichten bleiben auch bei extremer Kälte im Winter noch relativ warm. Daher machen Hybridsysteme bei gut ausgelegten Grundwasser- und Erdwärmepumpen oft wenig Sinn.
Generell sind Wärmepumpen betriebssicher und wartungsarm, so dass auch aus diesem Grund kein weiterer Wärmeerzeuger notwendig ist. Ein zusätzliches Heizgerät kann aber auch die Effizienz noch weiter steigern. Dafür eignet sich zum Beispiel die Solarthermie, mehr dazu lesen Sie jetzt.
Partner der Wärmepumpe im Hybridsystem
Für den Aufbau einer Hybrid-Wärmepumpe gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Wie anfangs bereits erwähnt, kommen neben der Solarthermie auch Gasheizungen oder Ölbrennwertkessel infrage.
Das Grundprinzip der Kombination von Solarthermie und Wärmepumpe ist simpel: Die Solarthermie nutzt die Energie der Sonne und heizt damit das Haus. In dieser Zeit verbraucht die Wärmepumpe weniger oder keinen Strom. Allerdings gilt es hier zu beachten, dass die Solarthermie gerade im Winter oft nur geringe Leistungen erbringt. Deswegen ist diese Kombination vor allem im Sommer und den Übergangszeiten relevant.
Im Fall der Erdwärmepumpe erweitert sich das Repertoire der Solarthermie allerdings. Im Sommer, wenn sie mehr Wärme erzeugt, als die Hausbewohner verbrauchen, können die Überschüsse in die Erdsonde der Wärmepumpe eingespeist werden. Dadurch kann der Heizungsbauer die Erdsonde kleiner ausgelegen und Kosten einsparen. Auch ein Effizienzgewinn bei der Leistungszahl der Erdwärmepumpe ist durch die höhere Quelltemperatur erreichbar.
Ein Nachteil der Kombination aus Solarthermie und Wärmepumpe sind dagegen die hohen Anschaffungskosten. Auch die Komplexität der Heizung steigt, da die Solarthermie direkt mit der Quelle der Wärmepumpe oder dem Pufferspeicher verbunden wird. Damit erhöht sich auch die Fehleranfälligkeit, was schnell zulasten der Effizienz gehen kann. Ob und wann sich diese Kosten amortisieren, finden Sie am besten mit professioneller Hilfe heraus.
Gasbrennwertthermen haben gegenüber Wärmepumpen nur einen Vorteil: sie können auch extrem hohe Vorlauftemperaturen erreichen. Diese Eigenschaft ist in alten und sehr schlecht gedämmten Gebäuden unter Umständen wichtig.
Die Option, eine Gasheizung mit einer Wärmepumpe zu verbinden, bietet sich vor allem zur Nachrüstung an. Allerdings muss man hier mit höheren Kosten rechnen.
Der Grund: Für die Gasbereitstellungen fallen in aller Regel Grundgebühren an, auch wenn die Hausbewohner gar kein Gas verbrauchen. Auch Kosten für die Wartung der Anlage und den Schornsteinfeger fallen an. Ein weiterer Nachteil besteht darin, weiterhin von Gaslieferungen abhängig zu sein. Gerade an sehr kalten Tagen, wenn der Verbrauch von Gas in die Höhe schnellt, braucht auch die Hybridheizung das Gas. Hinzu kommt: Die Verbrennung von Gas ist wegen des CO2-Ausstoßes ein Treiber des Klimawandels.
Stellt der Heizungsexperte ihres Vertrauens fest, dass Sie eine konventionelle Heizung zusätzlich zur Wärmepumpe benötigen, ist es ratsam, dass Sie sich vorerst über kleine Sanierungsmaßnahmen informieren. Oftmals genügen schon kleine dämmende Maßnahmen, um Bestandsgebäude für Wärmepumpen im monovalenten Betrieb aufzubereiten.
Auch der Ölbrennwertkessel kann die Luftwärmepumpe an kalten Tagen ergänzen. Wie bei der Gasheizung fallen hier aber ebenfalls Mehrkosten an.
Die Planungssicherheit ist aufgrund des noch klimaschädlicheren Öls zunehmend unsicherer und der Platzbedarf einer Hybridheizung aus Ölbrennwertheizung und Wärmepumpe ist sehr hoch.
Gerade deswegen gilt auch hier, was schon für die Gasheizung gilt: Sie sollten vorerst prüfen, ob Ihre Immobilie mit einfachen energetischen Sanierungen für eine Wärmepumpe aufbereitet werden kann.
Eine weitere Option besteht darin, die Wärmepumpe mit einer Photovoltaik-Anlage zu koppeln. Dabei handelt es sich nicht direkt um eine Hybridheizung, denn die Solaranlage produziert Strom und keine Wärme. Da die Wärmepumpe für die Wärmebereitstellung aber eben diesen Strom benötigt, ist eine Photovoltaikanlage häufig eine gute Ergänzung, um nahezu autark zu heizen.
Mehr über die Kombination einer Photovoltaikanlage mit einer Wärmepumpe lesen Sie in unserem Ratgeber: Wärmepumpe mit Photovoltaik.
Wann lohnt sich die Hybrid-Wärmepumpe?
Ältere, schlecht gedämmte Häuser eignen sich entgegen weit verbreiteter Meinungen häufig trotzdem für eine Wärmepumpe als alleinigen Wärmeerzeuger.
Sollte Ihr Heizungsinstallateur allerdings feststellen, dass sie für Ihre Immobilie nicht vollständig ausreicht, kann eine Hybrid-Wärmepumpe sinnvoll sein. So kann die Wärmepumpe, die meiste Zeit die Raumwärme günstig und umweltfreundlich bereitstellen und das konventionelle System überbrückt die kritischen Kälteperioden.
Top Beratung bei WOLF
Wenn Sie eine effiziente Wärmepumpe für Ihr Bestandsgebäude oder einen Neubau suchen, sollten Sie sich eingehend beraten lassen. Die richtige Dimensionierung und eine sorgfältige Planung sind entscheidend für eine effiziente Heizung. Die Experten von WOLF Heiztechnik helfen Ihnen gerne weiter.
Die Hybridwärmepumpe im Bestand
Für die meisten Gebäude stellt sich die Frage nach der Hybridheizung nicht. Im Neubau sorgen Flächenheizungen und die moderne Dämmung für ideale Bedingungen für eine Wärmepumpe.
Und auch in Bestandsgebäuden kann die Wärmepumpe die erforderlichen Vorlauftemperaturen in der Regel bereitstellen. Solang diese 55°C nicht überschreiten gelingt dies auch bei Heizungsverteilungssystemen mit Radiatoren. Reicht die Wärmepumpe nicht aus, genügt es oftmals schon kleine Änderungen wie stärkere Heizkörper in einigen Räumen vorzunehmen.
Sinnvoll ist es zudem, alte Fenster zu tauschen und einfache Dämmmaßnahmen auf dem Dachboden oder im Keller anzugehen. Dann steht der effizienten Wärmepumpenheizung nichts mehr im Wege.
Vergleich von Hybrid und Monovalenter Wärmepumpe
Fazit: Vorteile sprechen für die monovalente Lösung
Immer dann, wenn ein alleiniger Betrieb der Wärmepumpe möglich ist, sprechen die Vorteile für die monovalente Lösung. Die Wärmepumpe allein punktet mit geringeren Kosten, einer schnelleren Amortisation und ihrer Umwelt- und Klimafreundlichkeit.
Hinzu kommt: Je einfacher das Heizsystem aufgebaut ist, desto weniger Fehlerquellen können zu Störungen oder Effizienzverlusten führen. Das bedeutet, dass die monovalente Wärmepumpe heute und in der Zukunft eine besonders sichere und kostengünstige Heizungslösung bietet. Besonders effizient und kostengünstig sind dabei vor allem Luft/Wasser-Wärmepumpen wie die CHA-Monoblock von WOLF. Für die beschriebenen Sonderfälle lohnt sich die Kombination eines konventionellen Heizsystems mit einer Wärmepumpe trotzdem.
Unsere Empfehlung: Die CHA Monoblock
50 Jahre Erfahrung sind in die Entwicklung und das Design unseres Topsellers im Bereich Wärmepumpen geflossen.