Ein Heizungscheck sollte alle 2 bis 3 Jahre durchgeführt werden. Insbesondere bei älteren Anlagen oder nach Veränderungen am Heizsystem ist eine häufigere Überprüfung empfehlenswert, um die Effizienz zu erhalten und mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen.
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So erzielen Sie mehr Energieeffizienz
Eine Heizungsanlage, die nicht richtig dimensioniert oder nicht richtig eingestellt ist, verbraucht mehr Energie als nötig. Das wirkt sich negativ auf Ihre Kosten und die Umwelt aus. Ein Heizungscheck deckt die Schwachstellen Ihrer Heizung sowie notwendige Optimierungsmaßnahmen auf und ist in vielen Fällen Pflicht, um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen und Energie zu sparen.
Inhaltsverzeichnis
Ein Heizungscheck ist eine umfassende Überprüfung der Heizungsanlage, um deren Effizienz und Funktionsfähigkeit sicherzustellen. Dabei wird das gesamte Heizsystem – vom Heizkessel über die Rohrleitungen bis hin zu den Thermostaten – auf mögliche Schwachstellen untersucht. Ziel ist es, bestimmte Optimierungsmaßnahmen umzusetzen und die Effizienz zu steigern. In vielen Fällen ist eine solche Überprüfung nicht nur sinnvoll, sondern sogar Pflicht.
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Der Begriff „Heizungscheck“ wird oft mit „Heizungswartung“ verwechselt. Während beim Heizungscheck vor allem die Effizienz der Anlage und Einsparpotenziale im Vordergrund stehen, geht es bei der Wartung um die Betriebssicherheit und Zuverlässigkeit der Heizung – das betrifft sowohl moderne Heizsysteme wie Wärmepumpen als auch ältere Systeme wie die Gasheizung. Bei der Wartung werden Verschleißteile wie Filter oder Düsen ausgetauscht und technische Komponenten gereinigt.
Ein umfassender Heizungscheck überprüft die Heizungsanlage auf Effizienz, Betriebssicherheit und Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen. Der Check besteht aus mehreren wichtigen Schritten:
Schritt 1 – Messung des Abgasverlustes
Hier wird geprüft, ob der Abgasverlust der Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes BImSchV) entspricht. Diese Messung wird häufig vom Schornsteinfeger im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Überprüfung durchgeführt. Hat der Schornsteinfeger bereits in der laufenden Heizperiode kontrolliert, kann der Wert übernommen werden.
Schritt 2 – Kontrolle des Heizkessels und Messung der Oberflächenverluste
Der Kessel wird auf allgemeine Verschmutzung, Verschleiß und Oberflächenverluste untersucht. Letztere werden mit einem Temperaturfühler gemessen, um die Wärmemenge zu bestimmen, die an die Umgebung verloren geht.
Schritt 3 – Messung der Ventilationsverluste
Hierbei wird kontrolliert, wie viel Wärme nach dem Abschalten des Brenners verloren geht. Diese Verluste können ein Hinweis auf veraltete Technik oder fehlerhafte Einstellungen sein.
Schritt 4 – Brennwertnutzung und Dimensionierung des Heizkessels
Bei modernen Heizkesseln zählt die Brennwerttechnik zum Standard, da sie zusätzlich die Abgaswärme nutzt. Alte Heizkessel, die das nicht können, schneiden hier schlechter ab. Gleichzeitig wird überprüft, ob der Heizkessel richtig dimensioniert ist – ein zu großer Kessel arbeitet ineffizient und kostet unnötig viel Energie.
Schritt 5 – Prüfung der Heizungspumpe und des hydraulischen Abgleichs
Eine veraltete oder überdimensionierte Heizungspumpe ist ein häufiger Energiefresser. Der Fachbetrieb checkt daher, ob die Pumpe richtig dimensioniert und effizient eingestellt ist. Außerdem wird geprüft, ob ein hydraulischer Abgleich durchgeführt wurde. Ohne diese Maßnahme kann es zu einer ungleichmäßigen Wärmeverteilung im Haus kommen, was die Effizienz der Heizung mindert.
Schritt 6 – Anpassung der Vorlauftemperatur und Systemtemperatur
Die Vorlauftemperatur bestimmt, mit welcher Temperatur das Heizwasser in die Heizkörper gelangt. Eine zu hohe Vorlauftemperatur führt zu einem unnötig hohen Energieverbrauch. Die Differenz zwischen Vor- und Rücklauftemperatur wird ebenfalls kontrolliert, um sicherzustellen, dass die Heizung effizient arbeitet.
Schritt 7 – Prüfung der Brennereinstellungen und Regelung des Heizkessels
Hierbei werden die Brennereinstellungen kontrolliert, um eine optimale Verbrennung und damit einen möglichst geringen Energieverbrauch zu gewährleisten. Zudem wird überprüft, wie die Heizung geregelt wird: Eine moderne Außentemperaturregelung ist effizienter als eine veraltete raumgeführte oder gar keine Regelung.
Schritt 8 – Überprüfung der Warmwasserbereitung
Der Fachbetrieb untersucht, ob die Heizung auch das Warmwasser erzeugt oder ob ein separater Warmwasserbereiter verfügbar ist. Eine effiziente Integration der Warmwasserbereitung kann die Gesamtenergieeffizienz des Systems verbessern.
Schritt 9 – Dämmung der Rohrleitungen
Die Dämmung von Heizungsrohren ist besonders in unbeheizten Räumen wie dem Keller wichtig. Ungedämmte Rohre verlieren viel Wärme und führen zu einem erhöhten Energieverbrauch.
Schritt 10 – Überprüfung der Heizungsthermostate und Regeleinrichtungen
Moderne Thermostate und Regeleinrichtungen sorgen dafür, dass die Heizung effizient und bedarfsgerecht arbeitet. Hier wird geprüft, ob alle Heizkörper mit Thermostatventilen ausgestattet sind oder ob bei Fußbodenheizungen ein Raumregler vorhanden ist.
Schritt 11 – Erneuerbare Energien und Systemintegration
Werden erneuerbare Energien wie eine Wärmepumpe in das Heizsystem integriert, gibt es einen Bonus beim Heizungscheck. Diese Systeme reduzieren den CO₂-Ausstoß und erhöhen die Energieeffizienz.
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Eine regelmäßige Heizungsprüfung kann den Energieverbrauch erheblich senken:
- Die Optimierung der Vorlauftemperatur spart bis zu 10% Heizenergie.
- Der Austausch ineffizienter Umwälzpumpen reduziert den Stromverbrauch um bis zu 60%.
- Ein hydraulischer Abgleich spart zusätzlich bis zu 15% Heizkosten. Insgesamt können Haushalte so bis zu 20% ihrer jährlichen Energiekosten einsparen.
Eine gut gewartete Heizung reduziert zudem den CO₂-Ausstoß durch:
- Effizientere Verbrennung, was bis zu 25% weniger Emissionen bedeutet.
- Weniger Brennstoffverbrauch, der die Emissionen um bis zu 30% reduziert.
Ein Heizungscheck ist nicht nur sinnvoll, um die Effizienz der Anlage zu optimieren, sondern auch gesetzlich vorgeschrieben. Die wichtigsten Regelungen sind das Gebäudeenergiegesetz (GEG) (früher EnEV) und die Verordnung zur Sicherstellung der Energieversorgung durch mittelfristig wirksame Maßnahmen (EnSimiMaV).
Gebäudeenergiegesetz (GEG)
Das GEG fordert die Überprüfung und den Austausch veralteter Heizungsanlagen. Insbesondere Heizkessel, die älter als 30 Jahre sind und nicht dem Niedertemperatur- oder Brennwertstandard entsprechen, müssen ausgetauscht werden. Darüber hinaus werden Heizungsanlagen mit zu hohen Abgasverlusten regelmäßig überprüft, um die gesetzlichen Grenzwerte einzuhalten.
EnSimiMaV
Die EnSimiMaV schreibt einen Effizienz-Check für gasbetriebene Heizungen in Wohngebäuden mit mehr als 10 Wohneinheiten oder in Nichtwohngebäuden mit mehr als 1.000m² beheizter Fläche vor. Dieser muss bis Ende September 2024 durchgeführt werden. Zusätzlich ist ein hydraulischer Abgleich zur Optimierung der Heizungsleistung vorgeschrieben. Nach Ablauf der Frist müssen die Maßnahmen nachträglich durchgeführt werden, andernfalls drohen Bußgelder. Alternativ könnte eine Modernisierung der Heizungsanlage, z. B. durch Wärmepumpen, sinnvoll sein.
Fristen und Pflichten für den Heizungscheck
Heizungen, die unter die gesetzliche Regelung fallen, müssen spätestens 30 Jahre nach Inbetriebnahme ausgetauscht werden. Ausnahmen gelten für Eigentümer von selbst genutzten Ein- und Zweifamilienhäusern, allerdings nur bis zum Verkauf der Immobilie.
Eine Heizungsprüfung ist in regelmäßigen Abständen wichtig, es gibt jedoch bestimmte Situationen und Anzeichen, bei denen sie besonders dringend ist:
1. Unregelmäßige Heizleistung
Wenn einzelne Heizkörper unterschiedlich warm werden oder es in manchen Räumen trotz hoher Thermostateinstellung kalt bleibt, deutet das auf ein Problem hin. Das kann ein Hinweis auf einen fehlenden hydraulischen Abgleich oder auf Luft im System sein, die den Wirkungsgrad erheblich mindert.
2. Seltsame Geräusche
Knackende, pfeifende oder gluckernde Geräusche in den Heizkörpern oder im Kessel deuten auf Luft im System, verstopfte Leitungen oder eine defekte Pumpe hin. Diese Störungen können den Betrieb der Heizung beeinträchtigen und sollten umgehend von einem Fachbetrieb überprüft werden.
3. Hoher Energieverbrauch oder Anstieg der Heizkosten
Wenn Ihre Heizkosten plötzlich stark ansteigen, ohne dass sich Ihr Heizverhalten geändert hat, kann das ein Hinweis auf eine ineffizient arbeitende Heizung sein. Ursachen können eine falsche Einstellung der Brennwerte, überalterte Bauteile oder mangelnde Wartung sein.
4. Veraltete Heiztechnik
Heizungsanlagen, die älter als 15 Jahre sind, sollten regelmäßig überprüft werden. Ältere Heizkessel oder Pumpen arbeiten oft ineffizient und verursachen höhere Energiekosten. Ein Heizungscheck kann helfen, die Leistung zu verbessern oder gegebenenfalls einen Austausch zu empfehlen.
5. Probleme mit der Warmwasserbereitung
Wenn das Warmwasser nur langsam oder unregelmäßig kommt, kann das ein Hinweis auf eine Störung der Warmwasserbereitung durch die Heizung sein. Ein Heizungscheck gibt Aufschluss darüber, ob die Pumpe, das Ventil oder die Einstellungen defekt sind.
6. Vor dem Winter
Ein Heizungscheck ist vor allem vor Beginn der Heizperiode sinnvoll, um sicherzustellen, dass die Anlage optimal funktioniert und Winterausfälle vermieden werden.
08. Häufig gestellte Fragen: Heizungscheck
Ein Heizungscheck dauert in der Regel 1 bis 2 Stunden. Die genaue Dauer hängt von der Komplexität der Anlage und eventuellen Zusatzarbeiten wie dem hydraulischen Abgleich ab.
Die Kosten für einen Heizungscheck liegen in der Regel zwischen 80 und 150 Euro, je nach Art der Heizungsanlage und Umfang des Checks. Zusätzliche Kosten können entstehen, wenn Reparaturen oder Optimierungen notwendig sind.
Eine Heizungsmodernisierung lohnt sich, wenn die Heizung älter als 15 Jahre ist, die Heizkosten stark gestiegen sind oder keine moderne Anlage, wie die Gasheizung mit Brennwerttechnik, betrieben wird. Auch bei hohen CO₂-Emissionen oder dem Wunsch nach einer Kombination mit erneuerbaren Energien ist eine Modernisierung sinnvoll.
Es gibt verschiedene staatliche Förderprogramme, u. a.:
- Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG): Zuschüsse bis zu 45% für den Umstieg auf erneuerbare Energien wie Wärmepumpen.
- KfW-Förderung: Zinsgünstige Kredite und Tilgungszuschüsse für energetische Sanierungen
- Steuerliche Förderung: Bis zu 20% der Modernisierungskosten können von der Steuer abgesetzt werden.
- BAFA-Förderung: Zuschüsse bis zu 35% für den Einsatz erneuerbarer Energien.