Heizung mieten statt kaufen
Ob beim Auto, der Wohnung oder Sportutensilien: Mieten statt kaufen ist kein neues Geschäftsmodell. Mittlerweile können Eigenheimbesitzer sogar eine Heizung mieten. Gegen die Zahlung einer monatlichen Gebühr, erübrigen sich damit vermeintlich alle Sorgen rund um die Installation und Wartung. Allerdings erwerben Hausbesitzer damit auch kein Eigentum an der Heizungsanlage. Erfahren Sie hier, warum der Kauf einer Heizung oft die bessere Wahl ist.
Wie funktioniert das Wärme-Contracting?
Als Hausbesitzer müssen Sie stets darauf achten, dass die Heizungsanlage richtig funktioniert. Speziell in Mietobjekten ist es nicht damit getan, einmal eine Heizung einzubauen. Die richtige Einstellung der Anlage, Wartung und Reparaturen sollten regelmäßig durchgeführt werden. Unabhängig davon, ob es sich um eine Wärmepumpe, einen Brenner oder eine andere Heiztechnologie handelt.
Bei Heizungen, die einen Brennstoffvorrat vor Ort benötigen (zum Beispiel Heizöl), ist außerdem der rechtzeitige Einkauf von Nachschub wichtig. Tauchen Probleme auf, müssen Sie sich auch um den Service kümmern. Das gilt umso mehr in selbst genutztem Wohneigentum wie Einfamilienhäusern.
Wenn Sie eine Heizung mieten, übernimmt ein Dienstleistungsunternehmen, Contractor genannt, so gut wie alle Pflichten und Serviceleistungen. Dazu schließen Sie einen Wärmelieferungsvertrag ab. Der Vertragspartner installiert Ihnen die neue Heizungsanlage und kümmert sich um die Abwicklung sowie regelmäßige Wartung.
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Wie hoch ist die Miete für eine Heizung?
In der Regel wird beim Wärme-Contracting ein bestimmter monatlicher Betrag an den Dienstleister überwiesen. Damit sind dann alle Betriebs- und Verbrauchskosten abgedeckt.
Wie sich die Beträge im Einzelnen zusammensetzen, hängt vom Anbieter und dem jeweiligen Tarif ab. Normalerweise gibt es zwei Hauptbestandteile: Den Grundpreis und den Verbrauchspreis.
Die monatlichen Grundpreise variieren je nach Heizsystem und liegen meist bei im niedrigen dreistelligen Bereich pro Monat. Hinzu kommen die Kosten für den eigentlichen Wärmeverbrauch. Diese werden entweder nach dem tatsächlichen Verbrauch oder als pauschales Wärmepaket berechnet.
Achtung: Die Verträge sehen häufig Preisanpassungen vor, die je nach Entwicklung der Energiekosten die monatlichen Kosten stark beeinflussen können. Die entsprechenden Vertragsklauseln sind manchmal sehr kompliziert formuliert. Dies gilt auch für Wärmepumpen, wobei die Energiepreise hier eher auf Stromkosten bezogen sind als auf Brennstoffpreise.
Heizung mieten oder kaufen?
Was ist günstiger?
Für Hausbesitzer, die sich die Investitionen für eine Heizungsanlage auf einen Schlag nicht leisten können oder möchten, kann Wärme-Contracting auf den ersten Blick eine Überlegung wert sein. Hinzu kommen laufende Kosten für Wartung, Service und die Strom- oder Brennstoffpreise.
Allerdings gibt es derzeit umfangreiche Förderprogramme, die den Kauf moderner Heizungsanlagen erheblich vergünstigen. Besonders für umweltfreundliche Technologien wie Wärmepumpen sind die Zuschüsse sehr attraktiv. Beispielsweise bietet die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) Zuschüsse von bis zu 70% der Investitionskosten
Dank dieser Förderprogramme sind die Anschaffungskosten für eine eigene Heizungsanlage deutlich gesenkt, was die finanzielle Belastung für Hausbesitzer reduziert. Zudem können zinsgünstige Kredite von der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) in Anspruch genommen werden, um die Finanzierung noch attraktiver zu gestalten.
Also zumindest langfristig gesehen ist der Kauf einer Heizung in vielen Fällen günstiger als das Mieten. Selbst bei hohen Strompreisen liegen die monatlichen Betriebskosten für moderne Wärmepumpen im Normalfall bei unter 200 Euro. Im Vergleich dazu können die monatlichen Mietkosten für eine Heizungsanlage im Wärme-Contracting schnell über 300 Euro liegen.
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Vor- und Nachteile im Überblick
Wenn Sie eine Heizung mieten, ist in der Rate das Wärmepaket bereits enthalten. Eine monatliche Contracting-Rate zu zahlen, erscheint da auf den ersten Blick gar nicht so unattraktiv. Außerdem liegt das Betriebsrisiko (zum Beispiel ungeplante Reparaturen) immer beim Contractor, was sich besonders nach mehreren Jahren Laufzeit positiv bemerkbar macht.
So bequem es auch sein mag, eine Heizung zu mieten: Es gibt einige Nachteile beim Wärme-Contracting, speziell mit Blick auf die Gesamtkosten: Im Vergleich zur häufig über 300 Euro teuren Miete fällt die monatliche, finanzielle Belastung für Einfamilienhäuser mit einer eigenen Heizung inklusive Betriebs- und Verbrauchskosten in der Regel deutlich niedriger aus.
Besonders bei einer modernen Wärmepumpe lohnt sich hier der Direktkauf. Selbst bei hohen Strompreisen liegen die monatlichen Kosten für diese Heizungsanlagen im Normalfall bei unter 200 Euro.
Der Kauf einer Heizung ist langfristig gesehen also in vielen Fällen günstiger als diese zu mieten. Außerdem vereinbaren die meisten Anbieter für die Miete der Heizung eine relativ lange Vertragslaufzeit. Das leuchtet insofern ein, dass der technische und organisatorische Aufwand für den Anbieter des Contracting hoch ist und sich kurze Vertragslaufzeiten für ihn nicht lohnen.
Da sich die Raten für das Contracting natürlich auch summieren, sollten Sie vor der Entscheidung gut überlegen, ob Sie nicht lieber einen günstigen Kredit für die Finanzierung einer eigenen, modernen Heizungsanlage aufnehmen.
Bei Vertragsende können Sie die Heizung manchmal gegen die Zahlung eines Restwerts übernehmen – haben dann allerdings möglicherweise veraltete Technik am Hals. Der Ausbau kann hingegen sehr teuer werden Es sollte also vertraglich ebenfalls genau geregelt sein, wer die Kosten dafür übernimmt.