Alternative zur Gasheizung

Alternative zur Gasheizung

Heizsysteme im Vergleich

In den letzten Jahren hat das Bewusstsein für den Klimawandel und die Bedeutung von nachhaltigem Handeln in der Gesellschaft zugenommen. Infolgedessen suchen immer mehr Menschen nach umweltfreundlichen Alternativen zur herkömmlichen Gasheizung. Die gute Nachricht: Die Heiztechnik bietet schon heute eine Reihe ausgereifter und bezahlbarer Optionen. Wir zeigen Ihnen, welche das sind.

Die Gasheizung als Auslaufmodell

Noch immer heizen die meisten Deutschen mit Gas. Langfristig wird die Gasheizung jedoch aufgrund der folgenden Faktoren immer mehr an Bedeutung verlieren:

 

Steigende Heizkosten beim Gas

Ein großes Problem für viele Menschen stellen die steigenden Gaspreise dar. Und der Gaspreisanstieg ist unvermeidlich: Zum einen wird der Europäische Emissionshandel die CO2-Freisetzung immer mehr begrenzen und entsprechend hohe CO2-Preise ansetzen. Diese wirken sich direkt auf den Gaspreis aus. Zum anderen sind leicht zugängliche Gasfelder weitgehend erschöpft, wodurch die Gasförderung teurer wird. Neue Transportwege wie die Lieferung von Flüssiggas tragen ebenso zum Preisanstieg bei.

 

Ein weiterer Faktor liegt im Strukturwandel des Heizungsmarktes. Je mehr Bürgerinnen und Bürger eine Alternative zur Gasheizung nutzen, desto weniger Heizungen hängen am Gasnetz. Laut einer Studie steigen die Netzentgelte daher bis zum Jahr 2044 um das Neun- bis Sechzehnfache1.

 

Gas ist ein endlicher Rohstoff

Erdgas sowie -öl sind als fossile Rohstoffe eine endliche Ressource. Das bedeutet, dass ihre Verfügbarkeit begrenzt ist und irgendwann zur Neige gehen wird. Die Vorräte an Erdgas werden ständig reduziert und die Suche nach neuen Vorkommen gestaltet sich zunehmend schwieriger und kostspieliger. Es ist daher unklar, wie lange die weltweite Gasversorgung noch aufrechterhalten werden kann.

 

Drohende Versorgungsengpässe

Neben sinkenden Fördermengen können auch geopolitische Krisen schnell zu Versorgungsengpässen führen und die Preise in die Höhe treiben. Abhängigkeiten von einzelnen Ländern oder Lieferanten erhöhen das Risiko.

 

Beitrag zum Klimawandel

Obwohl Erdgas im Vergleich zu Kohle und Öl als klimafreundlicher gilt, trägt auch die Verbrennung von Gas zur Freisetzung von Treibhausgasen und somit zum Klimawandel bei. Bei der Verbrennung von Erdgas entsteht CO2, das als Hauptursache für den Klimawandel gilt. Darüber hinaus können bei der Gewinnung und dem Transport von Erdgas auch Methanemissionen auftreten, die als noch stärkeres Treibhausgas wirken. Zwar sind moderne Gasheizungen im Vergleich zu älteren Modellen effizienter und emissionsärmer, dennoch sind sie keine nachhaltige Lösung.

 

 

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Wenn Sie eine effiziente Wärmepumpe für Ihr Bestandsgebäude oder einen Neubau suchen, sollten Sie sich eingehend beraten lassen. Die richtige Dimensionierung und eine sorgfältige Planung sind entscheidend für eine effiziente Heizung. Die Experten von WOLF Heiztechnik helfen Ihnen gerne weiter.

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Die Alternativen zur Gasheizung

Angesichts der zuvor genannten Gründe suchen viele Hausbesitzer nach Alternativen zum Heizen mit der Gasheizung. Im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten Optionen vor:


  • Wärmepumpe

    Eine gute Alternative zur Gasheizung ist die Wärmepumpe. Die Wärmepumpe nutzt kostenlose Umweltwärme, um Ihr Haus zu heizen und Warmwasser zu bereiten. Dafür stehen drei Arten von Wärmepumpen zur Verfügung:
     

     

    Um die Temperatur der Umweltwärme auf ein nutzbares Niveau zu steigern, arbeitet die Wärmepumpe mit Kompression und verbraucht dafür Strom. Effiziente Geräte machen aus einem Teil Strom vier bis sechs Teile Wärme. Dieses Verhältnis von eingesetztem Strom zu erzeugter Wärme nennen Experten Leistungszahl oder Coefficient of Performance (COP). Besonders effizient sind Grundwasserwärmepumpen und Erdwärmepumpen. Moderne Luftwärmepumpen erreichen jedoch ähnlich hohe Effizienzzahlen.

     

    Luftwärmepumpen sind etwas günstiger als Grundwasser- oder Erdwärmepumpen. Beachten Sie außerdem bei Ihrer Planung, dass für die Sole/Wasser-Wärmepumpe ausreichend Platz für einen Erdkollektor oder eine Erdsonde vorhanden sein muss.

    Für eine Wasser/Wasser-Wärmepumpe sollte ausreichend Grundwasser unter Ihrem Grundstück strömen. Welche Wärmepumpe sich für Ihren individuellen Fall am besten eignet, sollten Sie mit einem Heizungsbauer besprechen.

    Funktionsweise einer Wärmepumpe
  • Biomasseheizung

    Eine weitere Alternative zur Gasheizung bietet der Brennstoff Holz in Form der Pellets- oder Scheitholzvergasertechnik. Wie bei der Gasheizung entsteht die Heizwärme durch Verbrennung. Biomasseheizungen funktionieren in jedem Gebäude, solange ausreichend Platz für die Lagerung des Brennstoffes Holz zur Verfügung steht.

     

    Pelletheizungen bieten einen hohen Komfort und erfordern lediglich die regelmäßige Entfernung der Ascherückstände aus dem Kessel. Bei Scheitholzvergaserkesseln müssen Sie selbst Hand anlegen und die Holzscheite täglich bis alle paar Tage nachlegen. Ein Vorteil beim Heizen mit Biomasse besteht darin, dass Sie Ihren Brennstofflieferanten selbst wählen können. Zudem sind Sie unabhängig von der Strompreis-Entwicklung. Wie bei der Gasheizung entsteht aber auch bei der Verbrennung von Biomasse CO2. Daher ist die Biomasseheizung in Bezug auf mögliche Regulationen im Neubau eine wenig zukunftssichere Alternative. Nachhaltig sind diese Heizungen nur, wenn Sie regionales, nachwachsendes Restholz verbrennen.

  • Hybridheizung

    Als Hybridheizungen bezeichnen Experten Heizsysteme, die unterschiedliche Wärmeerzeuger kombinieren. Die Gasheizung kann auch gemeinsam mit erneuerbaren Energien arbeiten. Daher stellt die Gas-Hybridheizung einen möglichen Einstieg in ein alternatives Heizsystem dar und behält die Nutzung von Gas als Zusatzoption oder auch Backup. Ob eine Hybridheizung in Ihrem Fall sinnvoll ist, sollten Sie mit einem Profi besprechen.

     

    In der Kombination von Solarthermie und Gasheizung nutzen Sie die umweltfreundliche Solarenergie. Moderne Solarthermiesysteme können über das Jahr gesehen bis zu 50 % der Energie für das Heizen bereitstellen.

     

    Bei der Kombination einer Luft/Wasser-Wärmepumpe mit dem Gaskessel liegt der Schwerpunkt noch mehr bei der Wärmepumpe. Der Gaskessel unterstützt nur dann, wenn es draußen eisig kalt ist. In den meisten Fällen schafft es die Wärmepumpe jedoch ohne Unterstützung, ganzjährig ausreichend Wärme bereitzustellen. Darüber hinaus ist die Wärmepumpe auch die bessere Option bezüglich der Kosteneffizienz.

     

    Die Gas-Wärmepumpen-Hybridheizung kann dann eine Alternative zur reinen Wärmepumpenheizung sein, wenn das Gebäude sehr alt ist und über keinerlei Dämmung verfügt. Auch zum Beheizen von Mehrfamilienhäusern kann sie zum Einsatz kommen. Da der Gasverbrauch hierbei sehr niedrig ausfällt, erreichen Sie mit dieser Option eine hohe Unabhängigkeit vom fossilen Brennstoff.

  • Elektroheizung

    Die Elektroheizung gibt es in unterschiedlichen Varianten. Das können ein einfacher Heizstab im Pufferspeicher oder Infrarotheizungen an der Decke oder an der Wand sein. Elektroheizungen sind außerdem einfach zu installieren. Ein Nachteil besteht darin, dass die Heizungen sehr viel Strom verbrauchen. Daher stellt die Elektroheizung nicht die effizienteste Lösung dar.

Welche Heizung ist die beste Alternative zur Gasheizung?

Um diese Frage beantworten zu können, spielen eine Reihe von Vergleichskriterien eine Rolle. Unter anderem sind die baulichen Voraussetzungen Ihres Hauses von großer Bedeutung. Zudem sollten Sie die Kosten und die Beständigkeit sowie die Umweltauswirkungen der jeweiligen Heizung in Betracht ziehen.

 

Vergleich der Kosten

Beim Vergleich der Kosten der Alternativen zur Gasheizung gilt es, zwischen Investitionskosten und Betriebskosten zu unterscheiden. Der Kauf sowie die Installation einer Wärmepumpe kosten am meisten. Biomasseheizungen sind etwas billiger zu haben. Elektroheizungen sind am günstigsten in der Anschaffung.

 

Durch die hohen Stromkosten kostet das Heizen mit der Elektroheizung dennoch über die gesamte Lebensdauer am meisten. Dagegen verbraucht eine effiziente Wärmepumpe nur sehr wenig Strom, sodass sie sich im Vergleich mehr rechnet. Wie sich die Preise für den Brennstoff Holz in den kommenden Jahren entwickeln, ist schwer abzuschätzen. Momentan bewegen sich die Heizkosten für eine Wärmepumpe und eine Pelletheizung in einem vergleichbaren Rahmen. Mit der Wärmepumpe sparen Sie aber bei der Wartung ein und benötigen auch keinen Schornsteinfeger.

 

Umweltfreundlichkeit der Heizung

In puncto Umweltverträglichkeit schneidet die Wärmepumpe am besten ab. Denn sie stößt beim Heizen keinerlei CO2 oder andere Schadstoffe wie Stickoxide aus, die bei der Biomasseheizung anfallen. Auch hinsichtlich der Beständigkeit liegt die Wärmepumpe vorn. Biomassekessel und Pelletsfördersysteme unterliegen einem natürlichen Verschleiß. Wärmepumpensysteme gelten hingegen als robust, langlebig und wenig wartungsaufwändig.

 

Platzbedarf der Alternative

Selbstverständlich muss die Alternative zur Gasheizung auch zu Ihrem Gebäude passen und es muss ausreichend Platz im Haus und auf dem Gelände zur Verfügung stehen. Vom Platzbedarf her bietet die Luftwärmepumpe viele Vorteile. Sie findet auch auf beengten Grundstücken wie etwa bei Reihenhäusern Platz. Erdwärmepumpen oder Holzpelletslager benötigen hingegen mehr Platz.

 

Von Förderungen profitieren

Ein weiterer Punkt, der für die Wärmepumpe spricht, besteht in der hohen staatlichen Förderung. Auch bei der Entscheidung für Solarthermie profitieren Sie von hohen Fördersätzen, während Sie für Biomasseheizungen nur unter bestimmten Voraussetzungen Fördergelder erhalten.

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Fazit: Wärmepumpe als beste Alternative

Von den zahlreichen Alternativen zur Gasheizung bietet die Wärmepumpe in der Regel die größten Vorteile. Die Heiztechnik bietet dank der Nutzung von Umweltwärme und einem geringen Strombedarf bezahlbare Heizkosten, Versorgungssicherheit und ist besonders umweltfreundlich. Um die beste Heizung für Ihre individuelle Wohnsituation zu finden, sollten Sie sich von einem Fachbetrieb beraten lassen.

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