Alte Gasheizung und Wärmepumpe
Macht die Kombination Sinn?
Wer über die Neuinstallation einer Heizung nachdenkt, kommt an der Wärmepumpe nicht vorbei. Hohe Effizienz trifft hier auf Umweltfreundlichkeit und geringe laufende Kosten. Doch gerade bei Bestandsgebäuden fürchten viele, dass dieses Heizsystem die Heizleistung für das gesamte Haus nicht aufbringen kann. Lohnt es sich in diesem Fall die alte Gasheizung zu behalten und mit der Wärmepumpe zu einer Hybridheizung zu ergänzen?
So funktioniert eine Hybridheizung
Bei einer Hybridheizung werden mehrere Wärmeerzeuger mittels einer Regelung zusammengeschalten. Diese intelligente Steuerung bestimmt dann, wann welches der kombinierten Heizsysteme wie stark arbeiten soll.
In vielen Fällen bedarf ein solches Hybridsystems eines Pufferspeichers. Der Pufferspeicher ist ein Tank, in dem das bereitgestellte Heizungswasser der Wärmeerzeuger aufgefangen und bei Bedarf weitergeleitet wird. Wie dies in der Regel bei einer Hybridheizung funktioniert, sehen Sie auch in der folgenden Grafik am Beispiel einer Gas- und Wärmepumpenheizung.
Übrigens: Unabhängig davon, ob Sie über eine Hybridheizung verfügen, ist ein solcher Pufferspeicher in vielen Fällen eine sinnvolle Investition: In Zeiten von niedrigen Wärmebedarfen muss der Wärmerzeuger so zum Beispiel nicht anspringen – das überbrückt die gespeicherte Energie im Pufferspeicher.
Obwohl die Kombinationsmöglichkeiten von Hybridheizungen groß sind, werden in der Regel konventionelle mit umweltfreundlichen Heizsystemen kombiniert. Am geläufigsten sind dabei Gas-Hybridheizungen und Öl-Hybridheizungen, die mit Wärmepumpen oder Solarthermie erweitert werden.
In einigen Fällen kommen allerdings auch sogenannte EE-Hybridheizungen zum Einsatz. Diese Abkürzung steht für Erneuerbare Energien. Bei einem solchen EE-Hybridsystem arbeitet eine Wärmepumpe mit einer Solarthermie-Anlage im Verbund.
Zusätzlich kann eine Wärmepumpe auch mit einer Photovoltaikanlage kombiniert werden. Eine solche Kombination zählt allerdings nicht zu den EE-Hybridheizungen.
Wie sinnvoll ist die Kombination einer alten Gasheizung mit einer Wärmepumpe
Das Hauptargument für die Kombination einer alten Gasheizung mit einer Wärmepumpe ist klar: Wenn die Gasheizung schon einmal da ist und noch funktioniert, kann sie für den Notfall oder besonders kalte Tage behalten werden.
Bei der Bewertung wie sinnvoll dieses Argument ist, ist vor allem die Ausgangssituation vor dem Wärmepumpeneinbau relevant. Zwei grobe Szenarien können sich dabei ergeben.
Die Wärmepumpe kann für die Immobilie ganzjährig effizient eingesetzt werden
Dieses Szenario ist entgegen weit verbreiteter Meinungen am häufigsten vorzufinden, denn in aller Regel heizen Luft/Wasser-, Sole/Wasser- und Wasser/Wasser-Wärmepumpen auch Bestandgebäude sehr effektiv. Das bestätigt auch das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE1.
Stellt sich bei der Beratung durch einen Heizungsinstallateur heraus, dass dieses Szenario auch auf Ihre Immobilie zutrifft, ist die Sinnhaftigkeit des zweiten Energieerzeugers in Frage zu stellen. Schließlich nimmt dieser nun unnötigen Platz weg und bei der Kopplung der beiden Systeme entstehen zusätzliche Kosten.
Eventuell benötigen Sie jetzt sogar einen zusätzlichen Pufferspeicher, den Sie zuvor nicht eingeplant hatten. Diesen zeitlichen als auch geldtechnischen Aufwände rechtfertigen den Umbau kaum.
Zu Bedenken gilt außerdem: Der Kurs der Regierung ist klar in Richtung erneuerbaren Energien gesetzt. Eine zusätzliche Gasheizung ist dem nicht zuträglich und könnte in der Zukunft zu so hohen Betriebskosten führen, dass Sie sich auch als Notlösung nicht lohnt. Zu diesem Umstand kommen außerdem hohe Förderungssummen für den Umtausch konventioneller Heizungen hinzu.
Die Wärmepumpe kann die Immobilie im aktuellen Zustand nicht allein ganzjährig beheizen
Kommt der Experte zu dem Ergebnis, dass eine Wärmepumpe als alleiniges Heizsystem im aktuellen Gebäudezustand nicht genügt, hängt das in der Regel mit seltenen Sondersituationen zusammen: Die Gebäude sind dann oft sehr alt, wurden nicht saniert, beziehungsweise nachträglich gedämmt und verfügen über alte Heizkörper.
In diesem Fall liegt ein Grundproblem für das gesamte Gebäude vor: sehr hohe Wärmeverluste führen hier zu sehr hohen Betriebskosten. Eine Hybridheizung würde dabei zwar zu einer Entlastung führen, aufgrund der starken Wärmeeinbußen, muss die konventionelle Heizung aber trotzdem einen großen Teil der Arbeit übernehmen. In der Folge bleiben die Betriebskosten trotz Wärmepumpe unnötig hoch.
Hier ist es ratsam einfache energetische Maßnahmen zu ergreifen: alte Heizkörper können ausgetauscht und neu dimensioniert, die oberste Geschossdecke und der Boden gedämmt werden. Diese kleinen Maßnahmen bringen viel und genügen in der Regel, um eine solche Immobilie für den alleinigen und effizienten Wärmepumpenbetrieb fit zu machen.
Im Resultat benötigen Sie dann die konventionelle Heizung nicht mehr, heizen umweltfreundlich und effizient, sparen sich Platz und Ihre vorherigen Investitionen amortisieren sich dank der deutlich geringeren Betriebskosten schnell.
Vor- und Nachteile einer Gas- und Wärmepumpen-Hybridheizung
Wie im vorherigen Abschnitt schon beschrieben, ist es im Regelfall zielführender, sparsamer und umweltfreundlicher auf einen anstelle von zwei Wärmeerzeugern zu setzen. Hat die Hybridheizung also gar kein Anwendungsfeld? Die Vor- und Nachteile einer solchen Hybridheizung finden Sie in der folgenden Übersicht zusammengefasst:
Vorteile | Nachteile |
Ausweichsystem, wenn eine Heizung ausfällt | Höhere Kosten als ein Einzelsystem |
Teilweise Entlastung hinsichtlich Betriebskosten und Umweltbelastungen | Höherer Komplexitätsgrad macht das System fehleranfälliger |
Wartung komplexer und teurer | |
Energetisch ineffizienter als die Wärmepumpe im Alleinbetrieb | |
Durch die Gasheizung nicht ökologisch | |
Hoher Platzbedarf | |
Abhängigkeit von den Preisen fossiler Rohstoffe bleibt | |
Ggf. geringere Förderung |
Top Beratung bei WOLF
Wenn Sie eine effiziente Wärmepumpe für Ihr Bestandsgebäude oder einen Neubau suchen, sollten Sie sich eingehend beraten lassen. Die richtige Dimensionierung und eine sorgfältige Planung sind entscheidend für eine effiziente Heizung. Die Experten von WOLF Heiztechnik helfen Ihnen gerne weiter.
Alte Gasheizung und Wärmepumpe: Oft keine sinnvolle Option
Bei der Kombination einer alten Gasheizung mit einer Wärmepumpe überwiegen insgesamt die Nachteile. Umso wichtiger ist es daher, alle individuellen Umstände und Alternativen sorgfältig im Vorfeld zu prüfen. Dafür eignet sich im Besonderen ein Beratungsgespräch mit einem Heizungsinstallateur.
In aller Regel genügt eine Wärmepumpe auch in Bestandsgebäuden als alleiniger Wärmeerzeuger. Und wenn dem nicht der Fall ist, reichen meist kleine energetische Maßnahmen aus.
Sind die nötigen Voraussetzungen für eine Wärmepumpe schon da oder erst einmal geschaffen, profitieren Sie in jeder Hinsicht. Vor allem mit einer effizienten Luft/Wasser-Wärmepumpe wie der CHA-Monoblock von WOLF genießen Sie die Vorzüge einer unkomplizierten Installation und einer sehr hohen Energieeffizienz.